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Forum Alpbach: Zwei Euregio-JungforscherInnen kommen von der Medizinischen Universität Innsbruck

Im Rahmen des Tirol-Tages des 69. Europa Forums Alpbach wurde vergangenes Wochenende bereits zum zweiten Mal der Euregio-JungforscherInnen-Preis verliehen. Euregio-Jungforscher 2013 ist Dr. Peter Willeit, Absolvent der Medizinischen Universität Innsbruck und nun Forscher an der Universität Cambridge. Mit Dr.in Katharina Winkler ist eine weitere Vertreterin der Medizinischen Universität Innsbruck unter den GewinnerInnen.

Der von den Wirtschafts- und Handelskammern der Europaregion Tirol ‐ Südtirol ‐Trentino verliehene Euregio-JungforscherInnen-Preis wurde heuer bereits zum zweiten Mal verliehen. Insgesamt sechs GewinnerInnen wurden für ihre hervorragende wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet. Der Innsbrucker Mediziner Peter Willeit wurde für seine Erkenntnisse zum Thema Mikro-RNAs als zukünftige Biomarker für Herzkreislauferkrankungen mit dem mit 2.000 Euro dotierten ersten Platz ausgezeichnet. Fünf weitere FinalistInnen, darunter Dr.in Katharina Winkler von der Univ.-Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin der Medizinischen Universität Innsbruck, freuen sich über einen Gutschein für die Teilnahme am Europäischen Forum Alpbach 2014.

Mikro-RNAs und Herzinfarktrisiko

Die an der Universität Cambridge erarbeiteten Forschungserkenntnisse des Epidemiologen Dr. Peter Willeit basieren auf der prospektiven Bruneck-Studie, einer seit über 20 Jahren laufenden Langzeitbeobachtung von 1.000 EinwohnerInnen der Stadt Bruneck in Südtirol, die auf die Erforschung von Ursachen und Risikofaktoren von Herzinfarkt und Schlaganfall abzielt. Im Fokus einer seiner Arbeiten standen sogenannte Mikro-RNAs, die zur Gruppe der nicht-kodierenden Ribonukleinsäure gehören und in der Lage sind, die Expression einzelner Gene zu regulieren und damit bestimmte Funktionen in der Zelle ein- oder auszuschalten. „Damit entscheiden mikro-RNAs oft, welche Eiweiße in unserem Körper in Gesundheit und Krankheit gebildet werden“, weiß Preisträger Willeit, der in seinen Studien nachweisen konnte, dass erhöhte Blutspiegel von bestimmten Mikro-RNAs wie miR-126 mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko zusammenhängen. Ein weiteres Ergebnis belegt, dass Blutplättchen eine wichtige Quelle dieser Mikro-RNAs darstellen. Die neuen Erkenntnisse könnten die Früherkennung von Patienten mit erhöhtem Herzinfarkt-Risiko verbessern und somit eine gezieltere Behandlung und Beratung vor Eintreten der Erkrankung ermöglichen.

Innovative Strategie zum Schutz der Fertilität

Die Erhaltung der Fruchtbarkeit bei onkologischen Patientinnen steht im Zentrum des Interesses der Nachwuchsforscherin Dr.in Katharina Winkler an der Univ.-Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Die Schädigung der Keimzellen in den Eierstöcken ist eine oft wenig beachtete Nebenwirkung von Chemo- und Bestrahlungstherapien bei Krebspatientinnen. Ein verfrühtes Einsetzen der Menopause und ungewollte Kinderlosigkeit sind oft die Folge. Mit der Entnahme und Kryokonservierung von Ovarialgewebe (Aufbewahren von Zellen durch Einfrieren) vor geplanter Therapie mit dem primären Ziel einer späteren Autotransplantation des Gewebes kann diesen Nebenwirkungen entgegengewirkt werden. „Bei manchen Krebserkrankungen könnte mit der Autotransplantation jedoch das Risiko der Reinduktion bösartiger Krebszellen verbunden sein“, erklärt Dr.in Winkler, die vor diesem Hintergrund zu innovativen Kultursystemen für Ovarialgewebe und Follikel forscht. Die Entwicklung einer neuartigen dynamischen In-vitro-Kultur für Ovarialgewebe zur Initiierung des Follikelwachstuns und die Etablierung der Methode der dreidimensionalen Follikelkultur in Innsbruck könnten eine sichere Alternative zur Retransplantation bieten.

(D. Heidegger)

 

Link:

Euregio-JungforscherInnenpreis
http://www.europaregion.info/downloads/JungforscherInnenpreis-2013.pdf

 

 

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