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Assoz.-Prof. Mag. Dr. Stefan Höfer

Gesundheitspsychologie auf europäischer Ebene: Wohlbefinden vor Prävention

Im Ausschuss „Gesundheitspsychologie“ der Europäischen Föderation der Psychologenverbände (EFPA) ist Assoz.-Prof. Mag. Dr. Stefan Höfer von der Medizinischen Universität Innsbruck der Vertreter für Österreich. Der Psychologe wurde kürzlich zum stellvertretenden Leiter der Gruppe ernannt. Ziel des Gremiums ist es, Programme und Forschungsarbeiten aus dem Bereich auf europäischer Ebene zu fördern. Der größte europäische, gesundheitspsychologische Fachkongress wird 2014 in Innsbruck stattfinden.

Die EFPA („European Association of Psychologists”) ist die Dachorganisation der nationalen PsychologInnenverbände. Die Föderation hat 36 Mitgliedsverbände und vertritt rund 300.000 Mitglieder. Ziel ist es, ein Forum für die europäische Zusammenarbeit zu schaffen. Derzeit gibt es rund sechs ständige Ausschüsse, die sich mit der Entwicklung von Fachwissen und der beruflichen Umsetzung von bestimmten Bereichen beschäftigen. Im Fachausschuss zur Gesundheitspsychologie ist Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr. Stefan Höfer von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie (Direktor: o.Univ.-Prof. Dr. Gerhard Schüßler) kürzlich zum stellvertretenden Leiter der Gruppe ernannt worden. Geleitet wird das Gremium von der Vertreterin Großbritanniens, Prof.in Pauline Adair von der Universität Strathclyde (Glasgow). Die Gesundheitspsychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie und beschäftigt sich thematisch mit der Erforschung der personenbezogenen, sozialen und strukturellen Einflussfaktoren auf die körperliche und psychische Gesundheit sowie die Anwendung der Erkenntnisse in der Praxis. „Unser Ziel ist es, auf europäischer Ebene die Gesundheitspsychologie in der Ausbildung, Forschung und Praxis weiter zu etablieren“, erklärt Assoz.-Prof. Stefan Höfer. „Wir versuchen beispielsweise zu erreichen, dass Förderprogramme der EU Forschungsarbeiten aus dem Themenbereich der Gesundheitspsychologie verstärkt berücksichtigen, informieren die Europäische Kommission und setzen uns für die Etablierung internationaler Standards ein.“ Die Ernennung zum stellvertretenden Leiter des Ausschusses ist für den Innsbrucker Psychologen eine Anerkennung seiner Forschungsarbeit insbesondere zum Themenkomplex Lebensqualität sowie seiner kontinuierlichen Vernetzungsarbeit.

Rund 1.000 PsychologInnen und PraktikerInnen zu Gast in Innsbruck
Im kommenden Jahr wird Prof. Höfer auch als Kongresspräsident der 28. Konferenz der Europäischen Gesellschaft für Gesundheitspsychologie („European Health Psychology Society“) fungieren. Bei der Zusammenkunft werden vom 26. bis 30. August 2014 rund 1.000 PsycholgInnen und Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich aus ganz Europa erwartet. Das Leitthema des Kongresses lautet „Beyond Prevention and Rehabilitation: increasing Well-being". Im Rahmen der Tagung werden neue Forschungsergebnisse aus der Gesundheitspsychologie vorgestellt und diskutiert.  „Wir werden mit WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen vor allem über Präventionsmaßnahmen zur Gesundheitserhaltung diskutieren. Dabei sollte eigentlich nicht die reine Vorsorge, sondern das körperliche, emotionale und soziale Wohlbefinden im Mittelpunkt stehen. Das bedeutet beispielsweise, dass es bei Antiraucherkampagnen sinnvoller sein kann, nicht nur auf die gesundheitlichen Folgeschäden wie beispielsweise Herzerkrankungen aufmerksam zu machen und damit Druck aufzubauen, sondern das körperliche Wohlbefinden in das Zentrum zu stellen. Also beim Beispiel des Rauchens bedeutet das, dass ich durch ein rauchfreies Dasein mehr frische Luft einatmen kann und mich dadurch besser fühle und mein Wohlbefinden steigere“, erklärt Prof. Höfer das Leitthema der Konferenz.
 
Zur Person
Stefan Höfer wurde 1975 in Linz geboren. Er studierte an der Universität Innsbruck Psychologie und verbrachte zwei Jahre als Marie Curie Post-Doc Research Fellow am Royal College of Surgeons in Dublin, Irland. Hier konnte er sein Verständnis über die individuelle Lebensqualität vertiefen und Kenntnisse in den Methoden zur Erforschung und Verbesserung der Lebensqualität und des Wohlbefindens erweitern. Seit 2005 führt er diese Forschungen an der Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie der Medizinischen Universität Innsbruck fort. Im Herbst 2007 habilitierte sich Stefan Höfer für das Fach Klinische Psychologie.

Weiterführende Informationen:
- European Association of Psychologists: http://www.efpa.eu/
- 28. Konferenz der Europäischen Gesundheitspsychologie Gesellschaft: http://www.ehps2014.com/
- European Society of Health Psychology: http:/www.ehps.net


(B. Hoffmann)

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