Start der Ringvorlesung Gender Medizin und Emergency Room
Am 4. Oktober fand der erste Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung Gender Medizin und Emergency Room statt. Frau ao. Univ.-Prof.in Dr.in Margarethe Hochleitner ging in ihren Ausführungen „Frauen und Männer in der Notfallambulanz“ nach einer kurzen Einführung zur Gender Medizin der Frage nach ob Geschlechtsunterschiede auch in der Notfallmedizin nachweisbar sind.
In den 1990er Jahren zeigten zahlreiche wissenschaftliche Artikel „längere Wege“ für Frauen zur kardiologischen Versorgung auf. In der Notfallmedizin generell, aber besonders in der Kardiologie, kann Zeit Leben bedeuten. Es wurden „längere Wege“ für Frauen zur Spitzenmedizin demonstriert, das wurde damals das „Yentl Syndrome“ genannt. Was heißt das? Der „längere Weg“ ist die Zeit vom Auftreten der Symptome bis zum Ruf nach der Rettung, Eintreffen derselben, Setzen medizinischer Maßnahmen, Ankunft in der Notaufnahme und wieder bis zum Beginn der Behandlung. Die Frage „Yentl Syndrome heute, nach 20 Jahren“ beantwortet sich dahingehend, als sich die Wege generell verkürzt haben durch bessere Aufklärung der Bevölkerung, Optimierung des Rettungswesens und technische Verbesserungen, sowie innerklinische Optimierung der Wege, trotzdem zeigen die meisten Studien nach wie vor längere Wege für Frauen.
Wie jedes Semester ist das Interesse an der Vortragsreihe sehr groß und die Vorlesung findet vor einem vollen Hörsaal statt. Rund 180 Studierende besuchen die Ringvorlesung, die damit das Wahlfach mit der größten Anzahl an TeilnehmerInnen der Medizinischen Universität Innsbruck ist. Die HörerInnenschaft setzt sich neben Studierenden aus ÄrztInnen, PharmazeutInnen sowie interessiertem Publikum zusammen.
Schwerpunkt Notfallmedizin
Die folgenden Vorträge befassen sich mit verschiedenen Aspekten der Notfallmedizin und versuchen aus ihrem Blickwinkel Genderunterschiede aufzuzeigen. Wöchentlich jeweils am Donnerstagabend um 18:30 Uhr im großen Hörsaal der Frauen-Kopfklinik wird von Oktober 2012 bis Ende Jänner 2013 ein Vortrag mit international ausgewiesenen ExpertInnen stattfinden.
Detailliertes Programm:
Weiterführende Links:
Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung
(ao. Univ.-Prof.in Dr.in Margarethe Hochleitner)