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Robert-Kienböck Preis für Innsbrucker Radiologen

Im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Röntgengesellschaft (OERG) vom 13. bis 15. September in Graz wurde Dr. Alexander Loizides von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Radiologie (Direktor: O.Univ.-Prof. Werner Jaschke) für seine Forschungen zur sonographischen Differenzierung von gut- und bösartigen Tumoren des Bewegungsapparates mit der höchsten Auszeichnung der OERG, dem Robert-Kienböck Preis, ausgezeichnet.

Bösartige Tumoren des Bewegungsapparates wachsen deutlich schneller und unkontrollierter als gutartige Läsionen. Dabei können die intratumoralen Gefäße in bösartigen Tumoren mit dem Wachstum nicht Schritt halten: es entstehen Regionen mangelhafter Durchblutung die schließlich zu „fleckigen“ Nekrosen  in diesen Tumoren führen. Für das Patientenmanagement bzw. die Planung eines operativen Eingriffs ist die Unterscheidung von eindeutig bösartigen (Sarkomen) zu gutartigen Tumoren besonders wichtig. Da sich häufig verwendete radiologische Malignitätskriterien wie etwa infiltratives Wachstum in Weichteilsarkomen selten nachweisen lassen bzw. Dignitätskriterien wie topographische Position und Größe des Tumors für die Planung einer Biopsie oft unzureichend sind, wurden weitere Kriterien für die radiologische Dignitätsbeurteilung eingeführt und in einem standarisierten Untersuchungsalgorithmus zusammengefasst.

Treffsicher: Ultraschall-Kontrastmittel-basierter Algorithmus

Dr. Alexander Loizides hat in einer Studie 54 PatientInnen mit unklaren Raumforderungen des Bewegungsapparates nach einem standarisiertem Untersuchungsalgorithmus sonographisch untersucht. „Um vitale von nekrotischen Tumoranteilen zu unterscheiden“, so Dr. Loizides, „haben wir Ultraschall-Kontrastmittel der zweiten Generation appliziert, was die Darstellung von winzigsten bis zu 40 μm großen intratumoralen Gefäßen und somit eine Quantifizierung der Neoangiogense ermöglichte“. Gefäße dieser Größenordnung können mittels Duplex-Sonographie ohne Kontrastmittelgabe nicht dargestellt werden. Der Nachweis pathologischer Gefäße und einer inhomogenen Durchblutung sind weitere differentialdiagnostische Kriterien für die Differenzierung von  benignen und malignen Tumoren. „Da sich die Durchblutung gutartiger und bösartiger muskuloskelettaler Tumoren grundsätzlich unterscheidet - bösartige Raumforderungen zeigen minder- bis nicht-durchblutete Tumorregionen- haben wir in dieser Studie vier unterschiedliche Perfusionsmuster definiert, welche zusammen mit der Tumorlokalisation und Tumorgröße sehr hohe Sensitivität und Spezifität bezüglich einer Aussage über die Dignität einer muskuloskelettalen Raumforderung liefert“, erklärt Dr. Loizides.

Der Ultraschall-Kontrastmittel-basierte Algorithmus erlaubt damit einerseits schon vor der Entnahme einer Gewebsprobe eine sehr gute Tumorcharakterisierung und hilft andererseits, eine geeignete Lokalisation für eine sonographisch gezielte Biopsie auszuwählen. „Mit dieser Vorgehensweise wird die diagnostische Treffsicherheit erhöht und die Planung des operativen Eingriffes erleichtert“, beschreibt Dr. Loizides die klinische Relevanz seiner nun ausgezeichneten Studienergebnisse.

 

Links:

Perfusion pattern of musculoskeletal masses using contrast-enhanced ultrasound: a helpful tool for characterisation? Eur Radiol. 2012 Aug;22(8):1803-11. Loizides A, Peer S, Plaikner M, Djurdjevic T, Gruber H.
http://dx.doi.org/10.1007/s00330-012-2407-4

Österreichische Röntgengesellschaft, Gesellschaft für medizinische Radiologie und Nuklearmedizin
http://www.oerg.at/

Univ.-Klinik für Radiologie
https://www.i-med.ac.at/radiologie/

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