Gesundheitstage für SeniorInnen: Initiative „Gesundes Blut im Alter“
Im April fanden in den Innsbrucker Rathausgalerien wieder die Gesundheitstage für SeniorInnen statt. Zwei Tage lang konnten sich Interessierte rund um das Thema Gesundheit informieren. Ao. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Stauder und sein Team von der Universitätsklinik für Innere Medizin V (Hämatologie und Onkologie) waren mit der Initiative „Gesundes Blut im Alter“ vertreten. Gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss ist ein Projekt zur Charakterisierung der Anämie bei älteren Menschen geplant.
Blutarmut (Anämie) ist ein Mangel an Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff. Hämoglobin ist verantwortlich für den Transport von Sauerstoff zu den Organen des Körpers. Bei Blutarmut besteht deshalb für die Betroffenen die Gefahr, dass verschiedene Organe nur ungenügend mit Sauerstoff versorgt werden. Epidemiologische Untersuchungen von Stauder haben gezeigt, dass rund 20 Prozent der PatientInnen an der Universitätsklinik Innsbruck, die über 65 Jahre alt sind, an Blutarmut nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden. Die WHO spricht von Anämie, wenn der Hämoglobinwert bei erwachsenen Männern unter 13g/dl und bei erwachsenen Frauen unter 12 g/dl liegt. Ao. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Stauder MSc und sein Team von der Universitätsklinik für Innere Medizin V (Hämatologie und Onkologie, Direktor: Univ.-Prof. Günther Gastl) setzen sich dafür ein, die Bevölkerung über die Prävention, die Diagnose und Therapie der Blutarmut aufzuklären. Im Rahmen der Gesundheitstage für SeniorInnen im April 2012 konnten Interessierte in Innsbruck unentgeltlich ein Blutbild machen lassen und unmittelbar darauf das Ergebnis mit ExpertInnen besprechen. Bei der Organisation des Standes maßgeblich beteiligt war der Verein „Senioren-Krebshilfe“, dem Prof. Stauder als Präsident vorsteht. Die Initiative wurde darüber hinaus durch den Rotary Club Innsbruck Bergisel und einen Rotary District Simplified Grant unterstützt.
Tipps zur Vorbeugung
Rund 200 SenorInnen nutzten die Gelegenheit, ein kostenloses Blutbild zu erstellen. Zudem wurden 220 Beratungsgespräche zum Thema Blut geführt. „Wir haben den Interessierten Tipps gegeben, wie Sie Ihre Ernährung gestalten können. Zur Vorbeugung von Blutarmut ist es wichtig, Eisen und die Vitamine Folsäure und Vitamin B12 mit der Nahrung in ausreichendem Maße zu sich zu nehmen. Bewegung an der frischen Luft tut nicht nur dem Körper und Geist gut, sondern kann auch dazu beitragen, die Produktion der roten Blutkörperchen anzukurbeln“, erklärt Prof. Stauder. Außerdem rät der erfahrene Mediziner älteren Menschen, einmal im Jahr bei ihrem Hausarzt das Blutbild analysieren zu lassen. Neben einer unzureichenden Ernährung kann die Anämie Folge von Blutungen sein oder als Begleitsymptom von anderen Erkrankungen wie der Nierenschwäche, von Rheuma-, Krebs- oder Infektionskrankheiten auftreten.
Forschungsprojekt: Ursachen der chronischen Blutanämie besser verstehen
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zur Aufklärung über die Blutarmut wird Stauder mit seinem Team auch bei der jährlich stattfindenden Innsbrucker SeniorInnenmesse „SENAKTIV“ mit einem Informationsstand und Vorträgen zur Blutarmut verteten sein. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin I (Stoffwechselerkrankungen, Pulmologie, Infektiologie, Endokrinologie, Rheumatologie und Angiologie), Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss, ist die Durchführung eines Forschungsprojektes geplant, um die Ursachen und pathogenetischen Mechanismen der Anämie zu analysieren und dadurch die Grundlagen für rationale Therapiekonzepte zu bilden.
Medizinische Universität Innsbruck: Gesundheit und Vorsorge für die Bevölkerung
Die Gesundheitstage für SeniorInnen in den Rathausgalerien boten ein niederschwelliges und kostenloses Serviceangebot, um Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich mit ihrer persönlichen Gesundheit und Vorsorge auseinanderzusetzen. An verschiedenen Ständen erhielten die BesucherInnen weitere Informationen zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen. Auch Univ.-Prof.in Dr.in Margarethe Hochleitner war mit ihrem Team vom „Frauengesundheitszentrum an den Universitätskliniken“ Innsbruck vertreten. Ziel ihrer Initiative war es, rund um das Thema Herzrisiko aufzuklären. Zahlreiche SeniorInnen nutzten die Gelegenheit, sich über ihren Blutdruck, Blutzucker und das Thema Cholesterin zu informieren.
(hof)
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