Medizin für Land und Leute: Warum platzt die Hauptschlagader?
Eine einfache Ultraschalluntersuchung kann Leben retten: Erweiterungen der Körperschlagader machen häufig erst dann Beschwerden, wenn es zu spät ist und sie platzen. Durch eine Vorsorgeuntersuchung kann eine Erweiterung der Bauchaorta aber rechtzeitig entdeckt werden, berichtete der Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Gefäßchirurgie Prof. Gustav Fraedrich. Forum Land und die Medizinische Universität Innsbruck luden diesmal zu einem kostenlosen Vortrag nach Kirchberg.
Im Rahmen der Gefäßalterung kann es neben Einengungen auch zu Erweiterungen von Schlagadern kommen, so genannten Aneurysmen. Zumeist ist die große Körperschlagader (Aorta) betroffen. Rund 10.000 Männer und 3.000 Frauen in Österreich haben ein Bauchaortenaneurysma. Da diese schwerwiegende Gefäßerkrankung keine oder nur uncharakteristische Beschwerden verursacht, wird sie häufig nicht erkannt. Dabei ist die Gefahr groß, dass ein Aneurysma einreißen kann und damit zum innerlichen Verbluten führt. „Vorrangige Aufgabe ist deshalb die rechtzeitige Erkennung von Aneurysmen, in der Regel durch Ultraschalluntersuchungen", erklärt Prof. Gustav Fraedrich. „Im Rahmen einer normalen Vorsorgeuntersuchung kann jeder Allgemeinmediziner, der über ein Ultraschallgerät verfügt, eine entsprechende Untersuchung machen."
Männer über 65 Jahre sowie Menschen die Rauchen, Bluthochdruck sowie bereits Gefäßerkrankungen haben, sollten sich einer solchen Ultraschalluntersuchung unterziehen. Auch wenn ein Aneurysma in der näheren Verwandtschaft aufgetreten ist, rät Prof. Fraedrich zu einer Untersuchung. Nicht jedes Aneurysma muss aber operiert werden: „Oft reicht es aus, das Aneurysma durch einen Facharzt für Gefäßchirurgie überwachen zu lassen." Je größer ein Aneurysma ist, desto höher ist aber die Gefahr einer Ruptur. „PatientInnen mit einer Erweiterung der Bauchaorta von über fünf Zentimetern müssen daher in der Regel operiert werden", sagt Fraedrich
Interessanter und verständlicher Vortrag
Im Anschluss an den Vortrag nutzten die BesucherInnen Fragen an den Experten zu stellen. Die TeilnehmerInnen lobten dabei den interessanten und verständlichen Vortrag des Mediziners. Das Ehepaar Margit und Horst Ribitsch war sogar extra aus Innsbruck angereist: „Uns hat das Thema einfach sehr interessiert." Auch Franz Berger, Landtagsabgeordneter und Bezirksobmann von Forum Land bedankte sich für den Besuch des Direktors der Univ.-Klinik für Gefäßchirurgie. Als Vertreterin der Medizinischen Universität Innsbruck war darüber hinaus Vizerektorin Univ.-Prof.in Dr.in Doris Balogh anwesend. Die Vortragsreihe „Medizin für Land und Leute" wird vom Forum Land und der Medizinischer Universität Innsbruck gemeinsam organisiert. Der nächste Vortrag zum Thema „Suizid – Eine komplexe Problematik in jedem Lebensalter" findet am Dienstag, den 17. Jänner 2012 im Gasthof Gemse in Prutz statt. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.
Weitere Termine „Medizin für Land und Leute":
17.01.2012, Prutz, Gasthof Gemse: Suizid- Eine komplexe Problematik in jedem Lebensalter
24.01.2012, Wenns, Freizeitzentrum: Allergien und Unverträglichkeiten
07.02.2012, Pfaffenhofen, Schwarzer Adler, Alkohol - Genussmittel oder Problem
28.02.2012, Sillian, Kegelstube Jessacher, Burnout
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(hof)