Herzchirurg: Ruf in die USA
Der Innsbrucker Herzchirurg Prof. Johannes Bonatti wurde vor kurzem als Full-Professor an die University of Maryland berufen. Der Spezialist für robotergestützte, endoskopische Herzchirurgie tritt in diesen Tagen seine neue Stelle in Baltimore, USA, an. Er war federführend am Aufbau des international erfolgreichen Roboterchirurgieprogramms an der Medizinischen Universität Innsbruck beteiligt.
Der Innsbrucker Herzchirurg Prof. Johannes Bonatti tritt in diesen Tage seine neue Stelle als Mitglied der Medizinischen Fakultät der University of Maryland in Baltimore, USA, an. Der in Kitzbühel aufgewachsene Chirurg hat seine Ausbildung in Innsbruck absolviert und sich auf dem Gebiet der robotergestützten, endoskopischen Herzchirurgie international eine Namen gemacht. In den letzten acht Jahren war Bonatti an der von Prof. Günther Laufer geleiteten Abteilung für Herzchirurgie der Medizinischen Universität Innsbruck tätig. Mit dem an der Universitätsklinik Innsbruck zur Verfügung stehenden da Vinci Operationsroboter haben Prof. Johannes Bonatti und sein Team bisher über 300 Eingriffe durchgeführt, 240 davon waren koronare Bypassoperationen ohne Eröffnung des Brustkorbs. Mehrere neue Operationstechniken wurden in Innsbruck zum ersten Mal weltweit durchführt. Zahlreiche Präsentationen und Publikationen auf diesem Gebiet kennzeichnen Bonattis wissenschaftliches Werk. Vor kurzem erhielt er als erster Europäer den Preis Distinguished Robotic Surgeon and Pioneer in da Vinci Cardiac Surgery der Firma Intuitive Surgical.
Teil eines Dream Teams
Johannes Bonatti hat an der Universität Innsbruck Humanmedizin studiert und 1986 promoviert. Seine weitere Ausbildung absolvierte er an der Universitätsklinik Innsbruck, in Südkorea und in Virginia, USA. Nach dem erfolgreichen Start des Innsbrucker Roboterchirurgieprogramms hat Bonatti seine Erfahrungen auch an zahlreiche Chirurgenteams in Deutschland, der Tschechischen Republik, Griechenland, der Türkei, Indien und Australien weitergegeben. Nun ergänzt er das Chirurgenteam an der University of Maryland. Mit ihm verfügen wir nun wirklich über ein Traumteam an erfahrenen Chirurgen, die unseren Patienten eine breite Palette von minimalinvasiven Operationen anbieten können, bringt Prof. Stephen Bartlett, Direktor am Department für Chirurgie, seine Freude über den Neuzugang aus Österreich zum Ausdruck.
Schnellere Heilung und weniger Schmerzen
Bei Operationen mit dem Roboter sitzt der Chirurg hinter einer Steuerkonsole und bewegt mittels Joysticks die Roboterinstrumente, die über kleine Portlöcher (rund ein Zentimeter kleine Schnitte) in den Körper des Patienten eingebracht werden. Gleichzeitig steuert er mit den Füßen eine 3-D-Kamera, die ein hochqualitatives und acht- bis zehnfach vergrößertes Bild des Operationsfeldes liefert. Über Bildschirme kann das gesamte Operationsteam den Eingriff mitverfolgen. Durch diese Technologie sind komplizierte endoskopische Operationen am Herzen, an der Lunge, der Niere, der Prostata und im gynäkologischen Bereich möglich geworden. Da den Patientinnen und Patienten mit dem Einsatz des OP-Roboters eine Eröffnung des Brustkorbs oder der Bauchhöhle erspart werden kann, verläuft der Heilungsprozess nach großen Eingriffen schneller und ist auch mit weniger Schmerzen verbunden.