Vorgestellt: Prof. Nikolaos Bechrakis
Seit Anfang des Jahres ist Nikolaos Bechrakis Professor für Augenheilkunde an der Medizinischen Universität Innsbruck und Vorstand der Univ.-Klinik für Augenheilkunde und Optometrie. Der in der Schweiz geborene Arzt mit griechischen Wurzeln will die Innsbrucker Augenklinik zu einem international anerkannten Kompetenzzentrum für Augenerkrankungen ausbauen. Ein neuer Schwerpunkt soll die Behandlung von Tumorerkrankungen am Auge bilden.
Die Innsbrucker Augenklinik verfügt derzeit über 26 ärztliche und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, drei Operationssäle und 53 Betten und bietet schon jetzt ein breites Spektrum an augenärztlichen Behandlungen an. Unter der Führung von Prof. Nikolaos Bechrakis soll die Klinik zu einem international anerkannten Kompetenzzentrum für Augenerkrankungen ausgebaut werden. Das Niveau der Routinebehandlungen soll auf hohem Standard gefestigt und das klinische Spektrum um die Bereiche ophthalmologische Onkologie, refraktive Chirurgie und visuelle Rehabilitation erweitert werden. Damit decken wir dann sämtliche Bereiche der Augenheilkunde und Optometrie innerhalb unserer Klinik ab, sagt Prof. Bechrakis. Die Onkologie des Auges ist zwar ein seltenes Fach, bietet uns aber gerade deshalb die Chance, uns international zu positionieren. Bei den internen Strukturen möchte der neue Vorstand themenbezogene Kompetenzbereiche schaffen, um die Expertise der einzelnen Ärztinnen und Ärzte zu stärken. Dies ist sowohl für die Ausbildung der Ärzte als auch für die Spezialisierung unserer Mitarbeiter wichtig, betont Nikolaos Bechrakis, der sich auch über die baldige bauliche Integration des Labors der Klinik freut, denn ich habe selbst viel im Labor gearbeitet.
Europäischer Arzt und Wissenschaftler
Als Sohn griechischer Eltern wurde Prof. Bechrakis 1964 in der Schweiz geboren. Sein Vater war dort als Augenarzt beim berühmten Prof. Hans Goldmann tätig und war später der erste Ordinarius der Univ.-Augenklinik im griechischen Patras. Nikolaos Bechrakis besuchte Schulen in Deutschland und Griechenland und absolvierte sein Medizinstudium in Homburg/Saar und in Westberlin. Sein Wissen vertiefte er dann am renommierten Wilmer Eye Institute der Johns Hopkins Universität in Baltimore und an der Universität Glasgow. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde Bechrakis 1991 zum Leiter des Ophthalmopathologischen Labors der Freien Universität Berlin im Klinikum Benjamin Franklin ernannt. Hier schloss er 1995 auch seine Dissertation und 1996 die Facharztausbildung zum Augenarzt ab. Seit Anfang der 1990er-Jahre konzentrierte sich seine klinische und wissenschaftliche Arbeit auf Erkrankungen des vorderen und des hinteren Augenabschnittes und insbesondere auf die ophthalmologische Onkologie. 1997 wurde er zum Oberarzt der Augenklinik an der Berliner Charité ernannt. Im Campus Benjamin Franklin der Charité hat er dann die Schwerpunkte der chirurgischen Therapie fortgeschrittener Netzhauterkrankungen und die Therapie intraokularer Tumoren aufgebaut. Ab 1998 wirkte er maßgeblich bei der erstmalig in Deutschland etablierten Protonentherapie mit. Im Jahr 2001 habilitierte sich Nikolaos Bechrakis und wurde anschließend zum Leitenden Oberarzt der Charité ernannt. 2005 folgte seine Ernennung zum Universitätsprofessor und stellvertretenden Direktor der Augenklinik am Klinikum Benjamin Franklin. Nach zwei Rufen für Ordinariate an der Universitäten Lübeck/Deutschland und Ioannina/Griechenland nahm Bechrakis im Dezember 2007 den Ruf an die Medizinische Universität Innsbruck an. Nikolaos Bechrakis ist seit 1993 mit der Physikerin und Dirigentin Maria Makraki verheiratet und hat zwei Söhne. Seine Frau ist seit 2005 musikalische Leiterin des Orchesters Camerata Europaea