search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

Vom Silikonimplantat zum Gewebstransplantat

Im Juni tritt Dr. Dolores Wolfram-Raunicher einen einjährigen Forschungsaufenthalt am Medizinischen Zentrum der Universität von Pittsburgh in den USA an. Sie wird dort im Labor von Prof. Andrew Lee ihre Forschungen zu molekularen Mechanismen der akuten Abstoßungsreaktion von komplexen Geweben durchführen. Unterstützt wird sie dabei vom FWF mit einem Erwin-Schrödinger-Stipendium.

Die Transplantation von unterschiedlichen Gewebekomponenten in einem Transplantat ist eine sich neu entwickelnde Behandlungsmöglichkeit für komplexe Gewebedefekte. Das größte Problem dabei ist nach wie vor die Notwendigkeit einer lebenslangen Immunosuppression. Dr. Dolores Wolfram-Raunicher von der Universitätsklinik für Plastische und Wiederherstellungschirurgie interessiert sich für die molekularen Mechanismen der akuten Abstoßungsreaktion bei Mehrkomponenten-Transplantaten. Im renommierten Labor von Prof. Andrew Lee am University of Pittsburgh Medical Center wird sie nun mit Hilfe von Genexpressionsanalysen im Rattenmodell jene Mechanismen untersuchen, die für die starke Immunantwort gegen Bestandteile der transplantierten Haut verantwortlich sind. Dr. Wolfram-Raunicher möchte bestimmte Gene identifizieren, die die unterschiedlichen Stadien der Transplantatabstoßung beeinflussen und regulieren. „Wenn es uns gelingt, unterschiedliche Genexpressionsmuster nachzuweisen, könnte das in weiterer Folge eine frühe Diagnose der Abstoßung ermöglichen und vor allem dabei helfen, neue immunosuppressive Protokolle zu entwickeln und zu optimieren“, erklärt Dr. Wolfram-Raunicher.

Kooperation zwischen Experimenteller Pathophysiologie und Plastischer Chirurgie

Dolores Wolfram-Raunicher arbeitet seit drei Jahren an der von Prof. Hildegunde Piza geleiteten Universitätsklinik für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. Zuvor war sie maßgeblich am Aufbau einer interdisziplinären Kooperation mit der Sektion für Experimentelle Pathophysiologie und Immunologie beteiligt, hat bei Prof. Georg Wick ihre Dissertation verfasst und war dort auch als Postdoc tätig. Ihr Forschungsschwerpunkt lag bisher vor allem auf den immunologischen Veränderungen bei Patientinnen mit Silikon-Brustimplantaten. Für ihre Arbeiten wurde sie unter anderem im Jahre 2002 mit dem Vortragspreis bei der European Conference of Scientists and Plastic Surgeons und 2004 mit dem Clemens-von-Pirquet-Stipendium der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie ausgezeichnet. Sie ist Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie sowie der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie.