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Die Lehre veredeln,...

... das möchte Dr. Stefano Longato im Rahmen seiner Tätigkeit in der Stabsstelle für Curriculumsentwicklung sowie Prüfungsent- und abwicklung beim Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten der Medizinischen Universität. Der ausgebildete Facharzt für Anatomie übernahm im Oktober 2007 die Bereiche E-Learning, Neue Medien und Multimediale Konzeption.

Das Schlagwort E-Learning mag Dr. Stefano Longato eigentlich nicht, er beschreibt sein neues Aufgabenfeld lieber mit dem Begriff ‚Blended Learning’. „Wie bei einem guten Whisky geht es beim Einsatz der neuen Technologien darum, die bestehende Lehre zu veredeln“, sagt Longato. „Wir suchen einen nutzbringenden und konstruktiven Zusammenschluss der modernen und der klassischen Möglichkeiten der Lehre.“ Dabei gehe vor allem darum, allgemeine Inhalte über E-Learning abzudecken und damit in der Präsenzlehre Zeit und Raum für den aktiven, vertiefenden Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden zu schaffen. Dies setzt allerdings voraus, dass die Studierenden eigenverantwortlich mit diesen Angeboten umgehen und zum Beispiel multimediale Unterlagen zur Vorbereitung einer Lehrveranstaltung auch wirklich nutzen. Die entsprechenden Lernobjekte müssen jedoch auch angemessen gestaltet werden. „Das braucht vor allem an Anfang viel Zeit und Energie“, sagt Dr. Longato. „Was wir nicht wollen, ist die einfache Auslagerung von Inhalten, die in den Lehrveranstaltungen nicht untergebracht werden können.“ Es gebe bereits sehr gute Beispiele für einen sinnvollen Einsatz der neuen Technologie, dennoch werde auch international noch nach den richtigen Anwendungen gesucht. „Man darf hier nicht mit der Brechstange arbeiten“, betont Longato, „es wird einige Zeit brauchen, bis die richtigen Wege gefunden sind und sich das E-Learning sich in der Lehre etabliert hat.“

Studierende erstellen Lernobjekte selbständig

Eine der Hauptaufgaben von Dr. Longato besteht derzeit in der Implementierung und Pflege des Virtuellen Medizin Campus Innsbruck (VMC-I). Dieses von der Medizinischen Universität Graz lizenzierte System ermöglicht es den Lehrenden, Lehrinhalte und Lernobjekte online bereitzustellen. Hier finden die Studierenden zum Beispiel ein virtuelles Mikroskop, Bilder zur Augenheilkunde oder Videos aus der Anatomie. Da die Etablierung von neuen Lernobjekten oft mit viel Aufwand verbunden ist, bemüht sich Longato auch um den Austausch mit anderen Universitäten. Mit der Medizinischen Universität Graz gibt es bereits eine sehr enge Kooperation. Ein weiterer Schwerpunkt der neuen Einrichtung besteht in der Entwicklung und Weiterentwicklung von Lernobjekten. „Ich sehe mich hier vor allem auch als Vermittler zwischen den Studierenden und den Lehrenden“, sagt Longato, „denn die Einbindung der Studenten in die Lehre soll einen hohen Stellenwert genießen. Wir verfolgen hier ähnlich wie unsere Kollegen in Graz einen partizipatorischen Ansatz.“ In der Praxis bedeutet das, dass Studierende bestimmte Probleme und Fragestellungen unter Anleitung von Lehrenden erarbeiten und in multimedialer Form aufbereiten. „Eine Gruppe hat zum Beispiel das Thema Unterarmfraktur in Form einer Lernunterlage, eines Videos und eines Lernfragebogens umgesetzt“, erzählt Stefano Longato. „Hier ist die Eigeninitiative der Studierenden gefragt, denn sie können dabei bestimmte Bereiche erarbeiten, die ihnen in der Lehre zu kurz kommen.“ Die Erstellung von Lernobjekten kann auch im Rahmen von Diplomarbeiten durchgeführt werden, wie Vizerektor Prof. Manfred Dierich betont.

„Wir wollen die Neuen Medien in der Lehre dort einsetzen, wo es Sinn macht. Das E-Learning soll die Lehre unterstützen und ergänzten und bei der Neuorientierung behilflich sein“, so Dr. Stefano Longato abschließend. Er betreut den Bereich E-Learning, Neue Medien & Multimediale Konzeption im Rahmen der Stabsstelle für Curriculumsentwicklung sowie Prüfungsent- und abwicklung. Diese Stabsstelle ist direkt dem Büro des Vizerektors für Lehre und Studienangelegenheiten, Prof. Manfred Dierich, zugeordnet. Das Büro von Stefano Longato befindet sich im ersten Stock des Lernzentrums Medizin in der Schöpfstraße.