Kinderklinik: Ergebnisse der Evaluation präsentiert
Im November und Dezember des Vorjahres hat sich das Department für Kinder- und Jugendheilkunde einer umfassenden Evaluation unterzogen. Die Studie wurde in enger Abstimmung mit der Medizinischen Universität und der TILAK durchgeführt. Dabei wurden die exzellenten medizinischen und pflegerischen Leistungen eindrucksvoll bestätigt, notwendige Verbesserungen stellten die Gutachter im organisatorischen Bereich fest.
Ende des vergangenen Jahres wurden mit einer Vielzahl von Leitungsverantwortlichen der Medizinischen Universität Innsbruck, der TILAK und des Departments für Kinder- und Jugendheilkunde strukturierte und leitfadengestützte Befragungen durchgeführt. Mit dem ehemaligen Leiter der Univ.-Kinderklinik Tübingen, Prof. Dietrich Niethammer, und Prof. Karl Welte, dem Chef der Univ.-Kinderklinik Hannover, wurden zwei hochkarätige Gutachter mit einbezogen. Während die Evaluation die medizinische und pflegerische Kompetenz außer Frage stellt, weist sie in einigen Teilbereichen durchaus Punkte auf, die verbessert werden müssen, sagte TILAK-Vorstand Mag. Andreas Steiner bei der Präsentation der Ergebnisse. Defizite wurden vor allem im Bereich der Kommunikation erkannt. Dies führte gelegentlich zu Abstimmungsschwierigkeiten unter den einzelnen Kliniken. Nun werden bestehende Abläufe für die Kliniken des Departments für Kinder- und Jugendheilkunde einheitlich festgelegt. Einige Beispiele: So wird bei täglichen Organisationstreffen in den Kliniken am Morgen ein Statusbericht durchgeführt, um die ärztliche Betreuung aller Kliniken und der Core Facilities zu gewährleisten. An den turnusmäßig alle vier Wochen stattfindenden Klinikdirektoren-Konferenzen besteht Anwesenheitspflicht für Klinikdirektoren, Geschäftsführenden Oberarzt, Pflegedienstleitung und Bereichsverwaltung. Dort erfolgt unter anderem die Abstimmung und Erstellung der Dienstpläne sowie die Koordination der Rotationspläne für die Facharztausbildung. Die Chefvisite wird künftig standardisiert mit dem Klinikleiter und der Oberschwester gemeinsam einmal wöchentlich durchgeführt. Das alles sind Maßnahmen, die mit Sicherheit zu einer Verbesserung der internen Kommunikation beitragen werden, ist die stellvertretende Ärztliche Direktorin, Dr. Alexandra Kofler, überzeugt. Es gehe darum, aktiv zuzuhören und aufeinander zu zugehen. Dies müsse sich auf allen Ebenen durchziehen. Ziel ist, sagte Kofler, dass unsere zweifellos hervorragenden Ressourcen und unsere anerkannt hohe Kompetenz zu 100 Prozent bei den Patientinnen und Patienten ankommen. Eine klinikübergreifende Teambildung wird erwartet und mit Maßnahmen gefördert.
Forschung: Positive Entwicklungstendenzen
Die universitäre Pädiatrie im deutschsprachigen Raum hat einen überwiegend guten Standard. In der Krankenversorgung gilt das auch für Innsbruck, heißt es in der Stellungnahme der Gutachter. Im Bezug auf die Forschung hat die Evaluation gezeigt, dass es hier Verbesserungspotenzial gibt. Das haben wir auch erkannt und wollen es nutzen, denn die Medizinische Universität ist außerordentlich an der Kinderheilkunde interessiert, da die Forscher hier ein sehr großes und interessantes Entwicklungsfeld vorfinden, sagte Rektor Prof. Clemens Sorg. Die Evaluierung hat gezeigt, dass wir derzeit mit unseren wissenschaftlichen Leistungen im Mittelfeld liegen, wobei es in einzelnen Bereichen positive Entwicklungstendenzen gibt. Die getroffenen Maßnahmen sollen auch hier greifen, denn das Thema Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Kliniken spielt bei der Forschung eine ebenso wichtige Rolle.
Umzug wird vorbereitet
Seit 1. Oktober 2006 ist das Department für Kinder- und Jugendheilkunde gelebte Realität. Aus den drei bestehenden Kliniken wurden durch die Neustrukturierung fünf Unikliniken, die als Department zusammengefasst sind. Wir befinden uns in der Vorbereitungsphase auf den Wechsel in den Neubau, der völlig neue Rahmenbedingungen schafft, erklärte Steiner. Die erste Bauphase wird im kommenden Jahr abgeschlossen. Der Umzug soll bis Ende 2008 über die Bühne gehen. Laut Plan soll Bauphase zwei und damit das endgültige Kinderzentrum im Jahr 2013 fertig sein. Für die kleinsten Tiroler Patientinnen und Patienten entsteht im Endausbau eine der modernsten Einrichtungen für eine umfassende medizinische Versorgung von Kindern, die in Verbindung mit der Spitzenmedizin, die wir jetzt schon haben, völlig neue Möglichkeiten bieten wird.