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Im Vergleich gut abgeschnitten

An der Medizinischen Universität Innsbruck wurde im Oktober des Vorjahres erstmals der Progress Test Medizin (PTM) durchgeführt. Als Dank für die freiwillige Teilnahme erstattete Vizerektor Prof. Manfred Dierich am Mittwoch fünf per Los bestimmten Studierenden die Studiengebühr für das laufende Semester zurück. Der Progress Test Medizin ermittelt den aktuellen Wissensstand der Studierenden.

Der Progress Test Medizin (PTM) ist ein interdisziplinärer Wissenstest für Studierende der Humanmedizin. Er besteht aus rund 200 Multiple-Choice-Fragen, die einen Querschnitt des Wissensniveaus darstellen, das von einer Absolventin oder einem Absolventen am ersten Tag im Berufsleben erwartet wird. Ursprünglich wurde der Test an der Universität Maastricht entwickelt und an der Charité in Berlin erstmals im deutschen Sprachraum eingeführt. Mitte Oktober 2007 wurde der Test nun zum ersten Mal auch an der Medizinischen Universität Innsbruck angeboten. Teilnehmen konnten Studierende der alten Studienordnung Medizin und der neuen Studienordnung Humanmedizin. Voraussetzung war der positive Abschluss der SIP 3 bzw. von vier Teilrigorosen des 3. Abschnitts. Insgesamt haben 88 Studierende den Test absolviert, 19 aus der alten Studienordnung und 69 aus der neuen. Zum Dank für die freiwillige Teilnahme erstattete Prof. Manfred Dierich, Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten, nun fünf der besten und per Los bestimmten Studierenden den Studienbeitrag für das laufende Semester zurück. In einer kleinen Zeremonie überreichte er am Mittwochnachmittag den Studenten einen entsprechenden Scheck. „Der Test ermöglichte uns einen Vergleich mit anderen Universitäten. Dies war notwendig, weil wir mit dem neuen Studium ganz neues Terrain betreten haben“, so Prof. Dierich. „Und wie es aussieht, haben unsere Studierenden im Mittel mindestens so gut oder sogar etwas besser als die Kollegen an der Charité Berlin und in Graz abgeschnitten. Das lässt uns sehr zufrieden sein.“ Die fünf glücklichen Studierenden waren Elisabeth Abermann (11. Sem.), Theresa Eicher (9. Sem.), Christoph Walther (9. Sem.), Simon Weissteiner (9. Sem.) und Robert Mundackal (alte Studienordnung).

In den Niederlanden entwickelt

Die Medizinische Fakultät Maastricht wurde 1974 als damals einzige medizinische Reformfakultät in den Niederlanden gegründet. Als zentrale Lehrform war das problemorientierte Lernen vorgesehen, wie er seit einigen Jahren auch in den Studienplänen der Medizinischen Universität Innsbruck verankert ist. In Maastricht stellte sich schnell heraus, dass die eingeführten umfangreichen Prüfungen das problemorientierte Lernen entwerteten. Um dieses Problem zu lösen, wurde der Progress-Test entwickelt. Der Test wird nach dem Zufallsprinzip zusammengesetzt, wobei die festgelegten Anteile nicht medizinischen Fachgebieten folgen, sondern Organ- bzw. Funktionssystemen. Damit sind die Inhalte, die ein konkreter Test enthält, nicht vorauszusagen, wodurch auch keine gezielte Vorbereitung möglich ist. Der Test gibt den Teilnehmern ein kontinuierliches, objektives Feedback über den persönlichen Wissenstand im Vergleich mit dem eigenen Semester und ermöglicht gleichzeitig eine langfristige Orientierung über den Wissensumfang der Ausbildung von Beginn des Studiums an. An der Charité in Berlin wird der Test als verpflichtende Wissensüberprüfung zu Beginn jeden Semesters bereits seit 1999 durchgeführt. Die Medizinischen Fakultäten in Witten/Herdecke, Aachen, Bochum, Köln, Münster und Hannover sind diesem Beispiel gefolgt. Innsbruck, Graz und Mannheim haben im Vorjahr zum ersten Mal teilgenommen. Beim Curriculumstag Mitte Jänner haben sich die Teilnehmer positiv zum Test geäußert und eine Weiterverfolgung dieses Angebots an der Medizinischen Universität Innsbruck angeregt.