Neues Vasohibin hemmt Gefäßbildung
Das Team um die Dozenten Gerold Untergasser und Eberhard Gunsilius vom Labor für Tumorbiologie und Angiogenese der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Onkologie hat eine neue Form des Proteins Vasohibin gefunden, die das Wachstum von Blutgefäßen stark hemmt. Sie berichten darüber in der renommierten Fachzeitschrift Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology.
Das Wachstum von soliden Tumoren ist abhängig von der Blutversorgung. Deshalb produzieren viele Neoplasien Faktoren, die das Wachstum von Blutgefäßen (Angiogenese) anregen. Neue Krebstherapien versuchen deshalb, diesen Prozess zu verlangsamen und dadurch das Wachstum von Tumoren zu hemmen. Im Rahmen des vom FWF geförderten Nationalen Forschungsnetzwerks Angiogenese bei Krankheiten haben die Wissenschaftler des Labors für Tumorbiologie und Angiogenese nun gezeigt, dass das Wachstum von Blutgefäßen durch eine neue Vasohibin-Isoform gehemmt wird. Die in Innsbruck klonierte Form von Vasohibin ist dabei wesentlich potenter als das bisher bekannte Vasohibin Protein. In der Zellkultur hemmt die Überexpression oder die Zugabe der gereinigten Isoform das Wachstum, die Migration und die Kapillarbildung von humanen Endothelzellen. Blutgefäße in Hühnerembryonen werden durch das neue Vasohibin ebenfalls destabilisiert.
Weitere Studien notwendig
Im Rahmen des im Dezember bewilligten Exzellenzzentrums für Krebsforschung, ONCOTYROL, wollen die Innsbrucker Forscher nun klären, welche Bereiche des Proteins für die antiangiogenen Effekte verantwortlich sind und welches die Interaktionspartner des neuen Proteins sind. Basierend auf diesen Daten können sie dann kurze Proteinabschnitte (Peptide) synthetisieren und im Tiermodell auf ihre Wirkung an Tumoren testen.