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Trainingszentrum für minimal invasive Chirurgie

An der von Prof. Raimund Margreiter geleiteten Univ.-Klinik für Chirurgie wurde gestern ein neues Trainingszentrum für minimal invasive Chirurgie eröffnet. Es zählt zu den modernsten Einrichtungen dieser Art in Europa und steht sowohl Chirurginnen und Chirurgen in Ausbildung als auch Experten zur Verfügung. Das neue Zentrum bietet ein umfassenderes und modernes Spektrum an Übungsmöglichkeiten.

„Immer mehr Operationen werden heute mit Hilfe der so genannten ‚Knopflochchirurgie’ durchgeführt“, sagte Prof. Raimund Margreiter bei der Eröffnung des neuen Trainingszentrums. Der Vorstand der Univ.-Klinik für Chirurgie und Leiter der Klinischen Abteilung für Allgemein- und Transplantationsmedizin hat die Einrichtung des neuen Zentrums im Gebäude Schöpfstraße 41 initiiert und mit großen Engagement vorangetrieben. „Wir können hier junge Kolleginnen und Kollegen aus unserem Haus ausbilden, aber auch Kurse für ein internationales Publikum anbieten“, sagte Prof. Margreiter, der sich bei allen Unterstützern bedankte. „Das ist postpromotionelle Lehre der feinsten Art“, betonte Vizerektor Prof. Manfred Dierich bei der Eröffnung. „Dieses Projekt ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen der TILAK und der Medizinischen Universität Innsbruck auf dem richtigen Weg ist und man miteinander bessere Medizin umsetzen kann.“ Dem pflichtete TILAK-Vorstandsdirektor Mag. Andreas Steiner bei, der auch die Vorteil der neuen Einrichtung hervorhob. „Die minimal invasive Chirurgie ermöglicht es zum einen, Patienten schonender zu behandeln, zum anderen wird mit der hervorragenden Ausbildung die Grundlage dafür geschaffen, dass Ärzte vor ersten Operationen am Patienten weniger belastet sind.“ Die Kosten für die neuen Geräte in der Höhe von ca. 200.000 Euro wurden von der Medizinischen Universität und der TILAK gemeinsam getragen. Die Umbaukosten von rund 80.000 Euro wurden aus Drittmitteln der Univ.-Klinik für Chirurgie finanziert.

Erlernen neuer Methoden

Das Trainingszentrum ermöglicht eine stufengerechte, qualitätskontrollierte Aneignung minimal invasiver und endoskopischer Fertigkeiten an computerunterstützten Simulationsmodellen, isolierten tierischen Organsystemen und Großtiermodellen (Schweine). „Daneben können im neuen Trainingszentrum vor allem aber auch neue Techniken in der sich rasch entwickelnden minimal invasiven Chirurgie erarbeitet werden“, erläuterte Prof. Margreiter. Schon bisher nutzten zahlreiche Expertengruppen, z.B. aus Japan, China oder Indien, den ehemaligen Übungs-OP der Klinischen Abteilung für Allgemein- und Transplantationschirurgie, um spezielle laparoskopische Eingriffe (Knopflochchirurgie) am Tier zu üben. „In der nun eröffneten Einrichtung kann den internationalen aber auch heimischen Fachexperten ein viel umfassenderes und modernes Spektrum an Übungsmöglichkeiten geboten werden“, so Prof. Margreiter.

Einzigartiges Trainingssystem

Das neue Trainingszentrum zeichnet sich durch ein einmaliges Ausbildungskonzept aus. Das Training der angehenden Chirurginnen und Chirurgen erfolgt in kleinen Teams. Als Basiskenntnisse werden allgemeine Aspekte der Laparoskopie, Nahttechniken und Hochfrequenz-Chirurgie vermittelt sowie Operationen der Gallenblase, des Blinddarmes und von durchgebrochenen Magengeschwüren trainiert. Die Kurse für Fortgeschrittene erfolgen jeweils nach vorgegebenen Themenschwerpunkten wie z.B. Übergewichts-, Dickdarm-, Magen- oder Leberchirurgie. Im Trainingszentrum werden alle möglichen OP-Situationen simuliert. Um den Bezug zur klinischen Anwendung zu gewährleisten, werden speziell auf die einzelnen Kurse abgestimmte Live-Operationen aus dem Tier-OP in den Seminarraum des Trainingszentrums auf Bildschirm übertragen und besprochen. Auch Filmmitschnitte anderer Operationen können zu diesem Zweck eingespielt werden. Geleitet wird das MIC-Trainingszentrum von Doz. Helmut Weiß, der gemeinsam mit Prof. Alexander Klaus und Prof. Jörg Sattler von der Klinischen Abteilung für Allgemein- und Transplantationschirurgie für die Betreuung und Anleitung der Kursteilnehmer, aber auch für das Forschungsprogramm verantwortlich ist.

Kontrollierte Übungen

Für eine qualitativ hochwertige Aneignung der Grundtechniken werden laufend Kontrollaudits durchgeführt, das heißt, jede Trainingseinheit am computergestützten Simulationsmodell erhält einen fixen Punktewert. Erst wenn der oder die Übende eine bestimmte Punktezahl am Computer erreicht, darf er oder sie zu Trainingseinheiten am Tiermodell übergehen. „Mit diesem System ist sichergestellt, dass angehende Operateure die Grundtechniken der minimal invasiven Chirurgie auf höchstem Niveau erlernen, bevor sie diese am Patienten anwenden“, hob Doz. Weiß abschließend hervor.