Zur ärztlichen Ethik
Auch das jüngste Ethik-Begleitseminar zu den Sezierübungen stieß bei den Medizinstudierenden auf sehr großes Interesse. Laut den Organisatoren, Doz. Michael Blumer vom Department für Anatomie, Histologie und Embryologie und Dr. Lothar Müller von der Klinikseelsorge, haben rund 90 Prozent der über 300 eingeladenen Studierenden an den Veranstaltungen teilgenommen.
Seit sechs Jahren organisieren das Department für Anatomie, Histologie und Embryologie und die Klinikseelsorge unterstützt von der BTV ein Ethikseminar für Studienanfänger, um in freiwilligen Veranstaltungen ethische Fragestellungen rund um die Medizin zu diskutieren. Das Interesse war auch in diesem Jahr wieder äußerst hoch, betonte Lothar Müller, der die Abschlussveranstaltung in der Anatomie-Bibliothek moderiert hat. Über den Umgang mit Patientinnen und Patienten sowie Fragen der ärztlichen Ethik diskutierten dabei die Patientenvertreterin Mag. Barbara Soder, der Ärztliche Direktor des Landeskrankenhauses Innsbruck, Prof. Wolfgang Buchberger, und Prof. Karl-Heinz Künzl. Eine zentrale Botschaft von Wolfgang Buchberger in der Debatte: Der Phase der Hyperspezialisierung folgt jetzt die Phase der Integration. Man braucht in zunehmendem Maße wieder den Hausarzt, den Facharzt für Allgemeinmedizin.
Das Ethik-Begleitseminar geht auf eine Initiative von Prof. Erich Brenner zurück. Gemeinsam mit der von Präl. Andreas Krzyzan geleiteten Klinikseelsorge bietet das Department für Anatomie, Histologie und Embryologie den Studierenden Veranstaltungen zu folgenden Themen an: Besuch des Hospiz, Meditation, Sterben und Tod aus der Sicht der Weltreligionen, Symbole und Rituale, Umgang mit PatientInnen usw. Die zusammenfassende Broschüre Wie MedizinstudentInnen ethisch denken und fühlen (2006) ist über Doz. Michael Blumer oder die Klinikseelsorge Innsbruck beziehbar.