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Forscherin erhielt Dermatologen-Preis

Vor kurzem erhielt Dr. Sandrine Dubrac aus der Arbeitsgruppe von Prof. Matthias Schmuth an der Univ.-Klinik für Dermatologie und Venerologie den diesjährigen Österreichischen Dermatologen-Preis. Ihre Arbeit über die immunregulatorischen Eigenschaften eines Hormonrezeptors auf Langerhanszellen wurde als die beste experimentelle Arbeit des Jahres 2007 mit dem von Unilever gestifteten Preis prämiert.

Im Zentrum der von der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie ausgezeichneten Arbeit, die im Frühjahr im renommierten Journal of Immunology erschienen ist, stehen antientzündliche Eigenschaften des Peroxisome Proliferator-Activated Receptor-alpha (PPAR-alpha) in der Haut. „Wirkstoffe, die diesen Rezeptor aktivieren, hemmen Entzündungen der Haut“, erklärt Dr. Sandrine Dubrac. „Wir konnten nachweisen, dass Langerhanszellen dabei eine wichtige Rolle spielen.“ Als immunologische Wächterzellen der Haut sind diese spezialisierten dendritischen Zellen in der Lage, Immunantworten zu generieren. „Eine medikamentöse Aktivierung des Rezeptors hemmt die Wanderung und Reifung von Langerhanszellen und die Stimulation von T-Zellen im Rahmen von allergischen Entzündungen. Dieser Effekt geht mit einer Hemmung des zentralen Entzündungsfaktors NFkappaB einher. Weil Langerhanszellen in entzündlichen Hauterkrankungen wie der atopischen Dermatitis verstärkt aktiv sind, könnte ihre pharmakologische Dämpfung über diesen Rezeptor einen Fortschritt in der Therapie bedeuten“, so die Preisträgerin.

Vorteilhaftes Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil

Der Rezeptor PPAR-alpha gehört zu jener Molekülfamilie nukleärer Hormonrezeptoren, die bereits als Zielstruktur mehrerer besonders erfolgreicher dermatologischer Therapiemodalitäten dienen, darunter die Kortikosteroid-, Retinoid- und Vitamin D Rezeptoren. Im Gegensatz zu letzteren lassen Pharmaka, die über den neuen Rezeptor wirken, ein verbessertes Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil erhoffen. Denn sie üben gleichzeitig positive Wirkungen auf die epidermale Differenzierung aus, die nach neuesten Erkenntnissen einen wichtigen pathogenetischen Faktor bei der atopischen Dermatitis darstellt. Finanziert wurde das Projekt vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF). Die Forschungen erfolgten in Zusammenarbeit mit Dr. Kristina Schoonjans und Prof. Johan Auwerx von der Louis Pasteur Universität in Strassburg und Dr. Sem Saeland von DermImmune in Lyon. In Innsbruck besteht eine enge Kooperation mit den Arbeitsgruppen von Prof. Christine Heufler und Prof. Nikolaus Romani an der Hautklinik. Die Preisträgerin Sandrine Dubrac untersucht derzeit im Rahmen eines von der Medizinischen Forschungsförderung Innsbruck (MFI) finanzierten Folgeprojekts Entzündungsmechanismen der atopischen Dermatitis.