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Für Epilepsie-Forschung ausgezeichnet

Für seine Forschungen zur protektiven Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Dynorphin bei Epilepsie wurde Dr. Stephan Loacker vom Institut für Pharmakologie der Medizinischen Universität Innsbruck mit dem Hans-Horst-Meyer-Preis 2007 ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am vergangenen Freitag im Rahmen der 15. Jahrestagung der Österreichischen Pharmakologischen Gesellschaft (APHAR) in Wien statt.

Die nun ausgezeichnete Arbeit erschien in diesem Frühjahr in der renommierten Fachzeitschrift Brain und brachte eine wesentliche Aufklärung der Rolle des Botenstoffes Dynorphin in der Epilepsie. Das Team um Dr. Stephan Loacker und Prof. Christoph Schwarzer vom Institut für Pharmakologie konnte im Tiermodell eindeutige Beweise für die antikonvulsive, antiepileptische und neuroprotektive Wirkung dieses körpereigenen Opioids finden. Die Arbeit entstand im Rahmen des Forschungsschwerpunkts zur funktionellen Neurobiochemie, in dem das Verhalten von genetisch veränderten Mäusen mit neurochemischen Veränderungen verglichen und so die funktionellen Grundlagen und Regelmechanismen des Verhaltens untersucht werden. Durch den Einsatz von Agonisten und Antagonisten der betroffenen Rezeptoren kann analysiert werden, ob jene Systeme, die eine Veränderung zeigen, tatsächlich an den Verhaltensänderungen beteiligt sind. „Mit einem solchen Ansatz sind wir auch an die Untersuchung des Krampfverhaltens und der Epileptogenese von Prodynorphin Knockout Mäusen gegangen“, erzählt Christoph Schwarzer. „Die Bedeutung der endogenen Dynorphine in der Epilepsie wurde schon über längere Zeit diskutiert, durch die Komplexität des Opioidsystems konnte aber bisher deren Bedeutung nicht bewiesen werden. Dies ist Stephan Loacker im Rahmen dieser Arbeit gelungen. Zugleich konnten wir die Kappa Opioid Rezeptoren als wichtigsten Rezeptor für die antikonvulsiven, antiepileptogene und neuroprotektive Wirkung nachweisen.“ Unterstützt wurde das Projekt vom FWF, dem Dr. Legerlotz Fond und einem Incentive-Stipendium der Medizinischen Universität. Die Forscher um Prof. Schwarzer wollen nun im Rahmen eines weiteren FWF-Projekts das Stress- und Angstverhalten dieser Tiere weiter untersuchen.

Auszeichnung für besondere Leistungen

Der gebürtige Vorarlberger Stephan Loacker studierte an der Universität Innsbruck Biologie und schloss das Studium 2003 mit einer Diplomarbeit am Institut für Hygiene ab. Das anschließende Doktoratsstudium absolvierte er im Labor von Prof. Christoph Schwarzer am Institut für Pharmakologie der Medizinischen Universität Innsbruck. Seit kurzem arbeitet Loacker am molekularbiologischen Labor des Vorarlberger Instituts für Vaskuläre Forschung (VIVIT) in Dornbirn. Das mit dem Hans-Horst-Meyer-Preis verbundene Preisgeld von insgesamt 4.000 Euro muss sich Loacker mit dem zweiten Preisträger, Mario Dorostkar vom Institut für Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien, teilen. Der Hans-Horst-Meyer-Preis wird von der Österreichischen Pharmakologischen Gesellschaft jährlich verliehen, um besondere Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses in der experimentell-pharmakologischen und toxikologischen sowie der klinisch-pharmakologischen Grundlagenforschung anzuerkennen und ihre weitere Entwicklung zu fördern. Die Österreichische Pharmakologische Gesellschaft (APHAR) wurde 1995 gegründet und hat ihren Sitz am Institut für Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien. Die wissenschaftliche Gesellschaft bezweckt die Förderung und die öffentliche Vertretung der experimentellen und klinischen pharmakologischen Forschung in Österreich und die Vertretung gegenüber internationalen Dachorganisationen.