Herzchirurgie: Live-OP bei europäischem Kongress
Beim heurigen Kongress der European Association of Cardiothoracic Surgery (EACTS) Mitte September in Genf führte das Roboter-Team der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie mit dem Operationsroboter da Vinci im Herzzentrum Leipzig eine Operation durch, die live zum Kongressort Genf übertragen wurde. Der gezeigte Eingriff wurde in Innsbruck entwickelt und erweckt internationales Interesse.
Prof. Johannes Bonatti und Doz. Thomas Schachner von der der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie führten während der Konferenz mit dem Operationsroboter da Vinci eine komplett endoskopische koronare Bypassoperation durch, Doz. Guy Friedrich von der Klinischen Abteilung für Kardiologie implantierte beim gleichen Patienten einen Koronarstent. Dieses Hybridverfahren wurde in Innsbruck entwickelt und erweckt internationales Interesse. Der Eingriff wurde in Genf von rund 1.000 Kongressteilnehmern aus aller Welt mitverfolgt, die Vorstellung wurde sehr positiv kommentiert. Bei dem Eingriff handelte es sich zugleich um den hundertsten Fall eines total endoskopischen so genannten Mammaria Bypass zur Herz-Vorderwand, den das Innsbrucker Team in der arrested heart Variante durchgeführt hat. Dies ist die weltweit größte Serie dieses Verfahrens.
Komplett endoskopische koronare Bypassoperationen sind nur mit Robotertechnologie möglich. Da den Patientinnen und Patienten mit dem Einsatz des OP-Roboters eine Eröffnung des Brustkorbs oder der Bauchhöhle erspart werden kann, verläuft der Heilungsprozess nach großen Eingriffen schneller und ist auch mit weniger Schmerzen verbunden. Die Patienten können viel rascher als beim offenen Vorgehen Alltagstätigkeiten und leichten Sport wieder aufnehmen.