search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

Das Schutzschild des Körpers im Fokus

Das Verständnis des körpereigenen Immunsystems und insbesondere dessen wichtigsten „Helfern“, der Makrophagen und der „Dentritischen Zellen“, ist unumgänglich für die erfolreiche Behandlung von vielen Krankheiten, unter anderem auch für die Krebsttherapie. Ende der vergangenen Woche trafen sich über 250 Fachleute aus der ganzen Welt in Innsbruck, um sich über die neusten Erkenntnisse in diesem wichtigen Wissenschaftsfeld auszutauschen.

Der Schwerpunkt des 21. Europäischen Kongresses über Makrophagen und Dendritische Zellen, der von einem Team um Prof. Günter Weiss von der Univ.-Klinik für Innere Medizin organisiert wurde, waren neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Rolle von Makrophagen und dendritischen Zellen bei Infektionen, in der Krebstherapie und bei Autoimmunerkrankungen. Zu dem Kongress, der von 13. – 15. September in Innsbruck stattfand, kamen über 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Europa, den USA, Asien und Australien nach Innsbruck.

Effektive Therapien entwickeln

Makrophagen (aus „Körperfresszellen“) und dendritische Zellen sind zentrale Komponenten der natürlichen Immunität, des körpereigenen Abwehrschildes. Die Aufgabe des Immunsystems liegt darin, eindringende Pathogene zu erkennen und festzusetzen sowie die anschließenden immunologischen Prozessen zu koordinieren, die zur Elimination von Mikroorganismen, wie Bakterien, Viren und Parasiten, oder bösartigen Tumorzellen durch Makrophagen, dendritische Zellen oder sogenannte zytotoxische Lymphoztyen führen. Therapeutisch wird heute versucht, Makrophagen und Dendritischen Zellen zu modulieren, um somit chronische Infektionen, wie Tuberkulose, Pilzinfektionen, oder parasitäre Infektionen, effektiver zu behandeln zu können. Dies soll aber auch dazu führen, dass sich im Körper entwicklende Tumorzellen von diesen Immunabwehrzellen besser erkannt und rascher eliminiert werden können. Eine Möglichkeit ist die sogenannte „Tumorimpfung“, bei der dendritische Zellen gegen Oberflächenproteine von Tumorzellen „trainiert“ werden. Ein weiterer wichtiger therapeutischer Aspekt in der Modifiaktion der Funktion von Makropahgen und Dendritischen Zellen ist umgekehrt, die fehlregulierte und überschießende Immunantwort bei Autoimmunerkrankungen, zum Beispiel chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn) oder rheumatoide Arthritis, zu kontrollieren.

Forschungsschwerpunkt in Innsbruck

In Innsbruck arbeiten seit Jahren mehrere Forschergruppen auf diesem Gebiet. Dies war nicht nicht zuletzt ein Grund dafür, dass dieser renommierte Kongress heuer in Innsbruck stattfindet. Die breite Expertise war auch ein wesentlichens Argument dafür, dass die Medizinische Universität Innsbruck „Infektion und Immunität“ als einen ihrer zentralen Forschungsschwerpunkt definiert hat. Derzeit laufen Bemühungen, einen Spezialforschungsbereich (SFB) zur weiteren und vertiefeten wissenschaftlichen Erforschung von Makrohagen und Dendritischen Zellen (gefördert durch den FWF) in Innsbruck zu errichten.