Neues Ziel für Therapie bei Herzinfarkt
Ein Team an der von Prof. Otmar Pachinger geleiteten Klinischen Abteilung für Kardiologie der Univ.-Klinik für Innere Medizin hat ein neues, mögliches Ziel für die Behandlung des akuten Herzinfarkts entdeckt. Die Forscher um Dr. Markus Stühlinger und Doz. Bernhard Metzler konnten zeigen, dass der Anteil eines Hemmstoffs von Stickoxid während der Reperfusion die Größe des Herzinfarkts signifikant beeinflusst.
Das wissenschaftliche Labor der Klinischen Abteilung für Kardiologie unter der Leitung von Doz. Bernhard Metzler beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit Mausmodellen des akuten Herzinfarkts. Dabei interessieren sich die Forscher besonders für die biochemischen Vorgänge bei einer Blutleere (Ischämie) und der erneuten Durchblutung (Reperfusion) des Herzmuskels. In der nun in der Zeitschrift Cardiovascular Research veröffentlichten Studie haben die Innsbrucker Wissenschaftler um Dr. Markus Stühlinger die Konzentration des körpereigenen Hemmstoffs der Stickstoff-Monoxyd-Synthase, ADMA, gemessen. Dabei konnten sie nachweisen, dass dieser Hemmstoff sich in der Anfangsphase der Reperfusion im Herzmuskel akkumuliert. Durch eine genetische Veränderung konnten wir den ADMA-Anteil bei den Versuchstieren senken, erklärt Dr. Stühlinger. Interessanterweise konnte dadurch auch die Größe des Herzinfarkts signifikant verringert werden. Die Reduktion betrug rund 50 Prozent. Die Forscher der Klinischen Abteilung für Kardiologie haben überdies gezeigt, dass diese Verkleinerung des Infarkts durch die Hemmung von Entzündungsprozessen vermittelt wird. Der Hemmstoff ADMA könnte daher ein neues Ziel für die Behandlung des akuten Herzinfarkts werden, so Markus Stühlinger. Zunächst muss diese Beobachtung aber noch in anderen Tierarten und auch im menschlichen Herzen bestätigt werden. Unterstützt wurden die Wissenschaftler bei der Studie durch die GlaxoSmithKline Research & Education Foundation for Cardiovascular Disease, den Medizinischen Forschungsfonds Tirol (MFF) und die Österreichische Gesellschaft für Kardiologie.