Erfolgreicher erster Curriculumstag
Gemeinsam luden Senat und Curricularkommission der Medizinischen Universität Ende Juni zu einer Klausur, bei der aktuelle Fragen und Probleme in der Lehre ausführlich diskutiert wurden. Über 50 Lehrende und Studierende nahmen daran teil und erörterten in Arbeitsgruppen- und Plenardiskussionen drängende Fragen zu Prüfungen, Lehrinhalten, Evaluation, PhD, Praktika und dem Klinisch-Praktischen Jahr.
Vor fünf Jahren hat die Medizinische Universität Innsbruck ihr Lehrangebot grundlegend reformiert. Die neuen Studienpläne bieten eine integrative, fächerübergreifende Lehre mit frühem Patientenkontakt, Kleingruppenunterricht und einer qualifizierten Weiterbildung der Lehrenden. Im kommenden Jahr werden die ersten Studierenden das neue Medizinstudium abschließen. Die Mitglieder des Senats und der Curricularkommission, Modul- und Programmkoordinatoren, Lehrende sowie Vertreter der Studierenden kamen Ende Juni zum ersten Curriculumstag zusammen. Ein zentraler Punkt dabei waren die Lehrziele, die das Wissen und jene praktischen Fähigkeiten klar darstellen sollen, die es den Studierenden zu vermitteln gilt. Hier sei es wichtig, die notwendigen Lehrziele besonders für die klinischen Fächer weiter zu konkretisieren und mit Lernunterlagen zu verbinden. Als Konsequenz der engagierten und produktiven Diskussion hat die Curricularkommission noch Ende Juni eine eigene Arbeitsgruppe zu dieser Frage eingerichtet. Bei den Prüfungen sollte der Schwerpunkt bei der Überprüfung von vernetztem Wissen liegen. Viele Diskussionsteilnehmer sahen hier noch Defizite. Von den Studierenden wurden besonders der Umfang und der nicht klar definierte Inhalt der SIP3 kritisiert. Eine Aufteilung dieser Prüfung wurde angedacht und inzwischen im Senat beschlossen.
Arbeitsgruppen eingerichtet
Ein wichtiges Thema der Gespräche war auch die Evaluation der Lehre. Dazu hat der Vorsitzende des Senats, Prof. Gustav Fraedrich angeregt, dass der Senat eine Arbeitsgruppe einrichtet, damit ab dem kommenden Semester die Lehrveranstaltungen regelmäßig evaluiert werden. Auch zur Diskussion stand der geplante Studiengang Molekulare Medizin, zu dem ebenfalls eine Senatsarbeitsgruppe eingerichtet wird. Eine gezielte Lehrzielerarbeitung für klinische Praktika, Stellenwert und Form der Diplomarbeiten und das PhD-Studium, das möglicherweise an Kapazitätsgrenzen stoßen könnte, rundeten die Tagesordnung des Curriculumstags ab. Auch die Ausbildung der Lehrenden wird weiter optimiert: So soll die Medizindidaktische Aus- und Weiterbildung möglichst früh nach einer Anstellung absolviert werden. Im Bereich der Infrastruktur wurden der Raummangel und die Zustände in den Hörsälen kritisiert. Der Senatsvorsitzende Prof. Fraedrich will sich deshalb für die Schaffung einer entsprechenden Stelle für die Betreuung der Hörsäle einsetzen.
Gute Erfahrung
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren wie die Evaluationsauswertung zeigte - mit dem ersten Curriculumstags zufrieden. Obwohl keine Zeit für abschließende Diskussionen war, haben viele das gute Klima und den inhaltlichen Austausch positiv bewertet. Vorbereitet wurde der Curriculumstag von Prof. Wolfgang Prodinger, dem Vorsitzenden der Curricularkommission des Senats.