Beste Habilitationen ausgezeichnet
Mit dem Otto-Kraupp-Preis 2007 wurde Doz. Michael Ausserlechner von der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde Mitte Juni in Wien ausgezeichnet. Der von sanovi-aventis gestiftete Preis wird jährlich für die drei besten Habilitation an den Medizinischen Universitäten Österreichs vergeben. Die Auszeichnung wurde im Rahmen einer Festveranstaltung im Billrothhaus der Gesellschaft der Ärzte verliehen.
In der prämierten Habilitationsschrift beschäftigt sich Doz. Michael Ausserlechner mit dem Zusammenhang von Zelltod und Zellzyklusregulation in humanen T-Zell Leukämien, insbesondere mit der Wirkung von Glukokortikoiden und des in Leukämien sehr häufig deletierten Zellzyklusinhibitors p16INK4A. Glukokortikoide werden initial in der Therapie humaner Leukämien eingesetzt, das Ansprechen auf die Therapie ist von prognostischer Relevanz. In menschlichen Leukämiezellen lösen Glukokortikoide den Zelltod aus, aber auch einen Zellzyklusarrest in der G1 Phase des Zellzyklus. Beide Effekte tragen zur therapeutischen Wirkung bei, die molekularen Grundlagen waren bislang jedoch unklar. Michael Ausserlechner konnte zeigen, dass Zellzyklusarrest und Zelltod unabhängige Effekte von Glukokortikoiden sind und sich nicht gegenseitig bedingen. Wird der Zellzyklusinhibitor p16INK4A wieder in menschliche Leukämiezellen eingebracht, dann werden diese wieder empfindlich auf das körpereigene Glukokortikoid Kortisol. Dies zeigt, dass durch den Verlust von p16INK4A nicht nur eine wichtige Zellzyklusbremse verloren geht, sondern Leukämiezellen dadurch auch resistent gegenüber körpereigenen Glukokortikoiden werden. Diese Forschungen hat Ausserlechner an der Sektion für Molekulare Pathophysiologie am Biozentrum Innsbruck unter der Leitung von Prof. Reinhard Kofler und am Department für Kinder- und Jugendheilkunde durchgeführt.
Otto-Kraupp-Preis für die besten Habilitationen
Überreicht wurde der Preis im Rahmen einer Festveranstaltung im Billrothhaus der Gesellschaft der Ärzte in Wien durch Dr. Herbert Fuchs von sanovi-aventis. Neben Michael Ausserlechner wurden Thomas Klausberger für seine Arbeit zu GABA-A Rezeptoren und Andrea Kolbus für ihre Habilitation zu neuen Aspekten in der c-Jun abhängigen und erythroid spezifischen Genexpression ausgezeichnet. Beide Wissenschaftler forschen an der Medizinischen Universität Wien. Der Otto-Kraupp-Preis ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert. Michael Ausserlechner wurde bereits 2005 mit dem Preis des Fürstentums Liechtenstein für Forschung an der Medizinischen Universität ausgezeichnet. Der gebürtige Osttiroler studierte an der Universität Innsbruck Mikrobiologie und verfasste bereits seine Dissertation bei Prof. Reinhard Kofler. Zwei Jahre lang war er Laborleiter an der Abteilung für Molekulare Pathophysiologie, seit Mai 2003 leitet er das Molekularbiologische Forschungslabor an der Innsbrucker Kinderklinik. Seine Habilitation im Fach Pathophysiologie schloss Ausserlechner im Dezember des Vorjahres ab.