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Lostag für künftige Medizinstudierende

1.842 Studienwerberinnen und -werber sind am kommenden Freitag eingeladen, sich dem EMS-AT-Testverfahren zu stellen. Das Ergebnis dieses Befähigungstests ist ausschlaggebend dafür, ob die jeweiligen Kandidaten einen der 400 Studienplätze für Human- und der Zahnmedizin erhalten. Der Test wird wie bereits im Vorjahr unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen und strenger Aufsicht in den Messehallen in Innsbruck durchgeführt.

Wie bereits im Vorjahr erfolgt die Vergabe der Studienplätze für das Studienjahr 2007/08 mit Hilfe eines wissenschaftlich abgesicherten Eignungstests, der in Deutschland entwickelt und in der Schweiz weiterentwickelt wurde und dort bereits seit 1998 erfolgreich angewendet wird. Der EMS-AT liefert ein Ergebnis, das nachweislich hoch mit der tatsächlichen Studieneignung korreliert und zudem schichtenneutral ist, da der Test Fähigkeiten und nicht Fleißeffekte misst. Ein Training in so genannten „Paukerkursen“ ist wenig sinnvoll, die Chancengleichheit für die Geprüften ist unabhängig von ihrem ökonomischen familiären Hintergrund für alle Kandidatinnen und Kandidaten gleichermaßen gegeben. Der EMS-AT prüft an einem Tag in einem schriftlichen, ca. sechs Stunden dauernden Testverfahren folgende Fähigkeiten: differenzierte visuelle Wahrnehmung, das Verständnis für medizinisch-naturwissenschaftliche Problemstellungen, das räumliche Vorstellungsvermögen, quantitatives Problemlösen für medizinisch-naturwissenschaftliche Problemstellungen, Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit, das Verständnis und die Interpretation medizinisch-wissenschaftlicher Texte, das Behalten von figuralem bzw. verbalen Material, die Interpretationen von Diagrammen und Tabellen.

Klarer Ablauf - ohne Ausnahmen

Für den Testtag, am Freitag, 6. Juli 2007, wurde ein sehr klares Verfahren ausgewählt. Die Kandidaten werden ab 7.30 Uhr ins Messegelände und ab 8.00 Uhr in ihre entsprechenden Prüfungsräume eingelassen. An den jeweiligen Eingängen werden dabei die Personalien anhand eines amtlichen Lichtbildausweises überprüft, außerdem müssen die Kandidaten das entsprechende Einladungsschreiben, das sie bei der persönlichen Anmeldung im März erhalten haben, vorweisen. Aufgrund der Notwendigkeit, den gesamten Ablauf juristisch korrekt durchzuführen und des hohen Sicherheitsbedürfnisses für die Testinhalte, werden diese Überprüfungen sehr genau und ohne Ausnahme mit Hilfe von Mitarbeitern des Österreichischen Wachdienstes (ÖWD) durchgeführt. Ab 9.30 Uhr werden dann die Testunterlagen verteilt und der erste Teil des Tests durchgeführt. Zwischen 13.00 und 14.00 Uhr gibt es eine Mittagespause und im Anschluss daran findet dann bis 17.00 Uhr der zweite Testteil statt. Auch während des Tests werden die Kandidaten in den fünf Testräumen im Messegelände beaufsichtigt. Insgesamt sind dafür rund 120 Personen im Einsatz. Der Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten der Medizinischen Universität Innsbruck, Prof. Manfred Dierich, erklärte dazu: „Wir stehen auch heuer wieder sowohl logistisch als auch inhaltlich vor einer relativ großen Herausforderung: 1.850 Leute an einem einzigen Tag ohne Verzögerungen und äußerliche Beeinträchtigung durch dieses Testverfahren zu führen. Wir haben aus den Erfahrungen im vergangenen Jahr gelernt und insbesondere die Situation an der Garderobe vor Betreten der Halle entschärft, indem wir hier mehr Gardaroben zur Verfügung stellen und mehr Zugänge als letztes Jahr vorbereitet haben. Es ist uns im Sinne der Kandidatinnen und Kandidaten sehr wichtig, dass der Stress und der Druck für alle, die im nächsten Wintersemester bei uns ein Studium beginnen wollen, nicht unnötig vergrößert werden. Ich bin daher auch heuer wieder zuversichtlich, dass alles gut klappen wird.“

Ergebnisse noch im Juli

Die Testunterlagen werden im Anschluss an den Test in die Schweiz zurück geschickt und dort ausgewertet. Spätestens Ende Juli werden dann die Ergebnisse auf der EMS-Homepage veröffentlicht. Die Ergebnisfeststellung führt zu einer gemeinsamen (Medizinische Universitäten Wien und Innsbruck) Rangliste der StudienwerberInnen für die jeweiligen Studienrichtungen (Humanmedizin und Zahnmedizin). Zum Studium der Human- bzw. Zahnmedizin können nur jene Studienwerber zugelassen werden, die aufgrund der Rangliste einen Platz für das gewählte Studium erhalten haben. Die Zulassung erfolgt dann bis Mitte September 2007 in den Studienabteilungen der beiden Medizinischen Universitäten in Wien und Innsbruck. Dabei werden auch die für eine Zulassung erforderlichen sonstigen Voraussetzungen und Dokumente überprüft. Sollten Studienwerber nach der gemeinsamen Rangliste des Eignungstests grundsätzlich einen Studienplatz haben, jedoch am gewählten Studienort (Wien oder Innsbruck) keine Plätze mehr verfügbar sein, sondern nur mehr am alternativen Studienort (Innsbruck oder Wien), so können sie für den alternativen Studienort optieren. Studienwerber, die auf Grund der Rangliste einen Studienplatz haben, müssen binnen 20 Tagen nach Beginn der Zulassungsfrist für das Wintersemester 2007/2008 nachweislich erklären, diesen Studienplatz in Anspruch zu nehmen, da dieser ansonsten verfällt.

Gleicher Testtag an allen drei Medizinischen Universitäten

Anders als im vergangenen Jahr wird heuer auch die Medizinische Universität Graz ihren Test am gleichen Tag durchführen. Hintergrund dafür ist der gemeinsame Wunsch aller drei Medizinunis, den “Testtourismus” sowie die Doppelbewerbungen und damit verbundene unnötige Mehrkosten zu vermeiden. Die drei Medizinischen Universitäten arbeiten ebenfalls gemeinsam daran, die Gender-Aspekte genauer zu untersuchen. Trotz eines unterschiedlichen Testverfahrens zeigte sich auch in Graz, dass Frauen im Test tendenziell etwas schlechter abschneiden. Für Vizerektor Manfred Dierich ist das ein wichtiger Punkt: „Es ist mir sehr wichtig, herauszufinden, ob die Struktur oder Formulierungen im Testverfahren entsprechende Auswirkungen auf das unterschiedliche Ergebnis bei Frauen und Männern habe. Wir lassen dies nun genau untersuchen und sollte das der Fall sein, müssen wir das künftig entsprechend ändern.“