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Frauen-Mentoring-Programm geht in die zweite Runde

Das Helene Wastl Medizin Mentoring-Programm, ein medizinspezifisches Mentoring-Programm für Wissenschafterinnen an der Medizinischen Universität Innsbruck, geht in die zweite Runde. Ziel ist es, die Karrierechancen von Frauen in der Medizin zu verbessern und den Anteil weiblicher Führungskräfte an der Universität zu erhöhen. Interessierte können sich noch bis Mitte Juli als Mentee bewerben.

Die Initiatorin des Mentoring-Programms, Vizerektorin Prof.in Margarethe Hochleitner, betonte bei der Auftaktveranstaltung zur zweiten Runde des Helene Wastl Programms vergangene Woche, dass solche Initiativen weiterhin notwendig sind. Das zeige allein der Blick auf die Geschlechterverteilung in der universitären Beschäftigungsstatistik. So sind Frauen in den Führungspositionen nach wie vor deutlich in der Minderheit. Nicht ganz 11 Prozent macht ihr Anteil unter den Professuren aus. Auch bei den Habilitierten ist dieser Anteil mit gerade knapp über 13 Prozent nicht wesentlich höher. Prof.in Hochleitner forderte deshalb die jungen Wissenschafterinnen auf: „Habilitieren Sie sich, denn ohne Habilitation gibt es keine Karrierechancen an der Universität, schon gar nicht für Frauen.“ Unterstützung bei der persönlichen Karriereplanung bietet das Helene Wastl Medizin Mentoring-Programm, das im Vorjahr sehr erfolgreich gestartet wurde. Die Zielgruppe des Kernmoduls Nachwuchswissenschafterinnen sind Ärztinnen in Facharztausbildung, Postdoktorandinnen und Habilitandinnen. Frauen in Führungspositionen und mit Erfahrungsvorsprung sollen als Mentorinnen im Rahmen einer formalisierten Kooperationsbeziehung ihr persönliches und berufliches Erfahrungswissen an die Mentees weitergeben und deren Karrierechancen fördern. Der Aufbau horizontaler Peer-Netzwerke unter den Mentees (das Peer-Mentoring) und begleitende Karrieretrainings runden das Angebot für den wissenschaftlichen Nachwuchs ab. Finanziert wird das Programm durch das österreichische Wissenschaftsministerium, koordiniert wird es von Mag.a Claudia Beyer.

Positive Erfahrungen

Im vergangenen Herbst wurde die erste Runde des Mentoring-Programms gestartet. Insgesamt 17 Mentees haben sich dafür qualifiziert, 23 Mentorinnen standen ihnen zur Verfügung. Die Erfahrungen beider Gruppen sind sehr positiv. Dr.in Judith Lechner von der Sektion für Physiologie hatte sich zunächst gefragt, ob sich der Aufwand überhaupt lohne und die Zeit nicht besser in die wissenschaftliche Arbeit investiert werden sollte. Nach einem dreiviertel Jahr zieht sie aber eine sehr positive Bilanz: „Ich habe sehr vom Erfahrungsaustausch mit meiner Mentorin und den anderen Mentees profitiert“, so Lechner. „Wir haben es geschafft, ein kleines Netzwerk aufzubauen.“ Ähnlich äußerte sich Dr.in Petra Obexer, die am Tiroler Krebsforschungsinstitut und an der Medizinischen Universität beschäftigt ist: „Ich habe gelernt, dass eine Karriere geplant werden muss“, sagte Obexer, „und dass Leistung und Fachwissen wichtig sind, aber dass es entscheidend ist, wie ich mich persönlich einbringe und mich vernetze.“ Univ.-Doz. Dr.in Brigitte Kircher von der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Onkologie hat als einzige bereits Habilitierte an dem Programm teilgenommen. Sie betonte, dass es sehr wohl auch für Mitarbeiterinnen, die schon länger im wissenschaftlichen Betrieb arbeiten, eine wertvolle Erfahrung sein kann. Sie habe neue Möglichkeiten kennen gelernt und Problemlösungen mit ihrer Mentorin besprechen können. Dass auch die Mentorinnen von den Gesprächen mit den Mentees profitieren können, hob Prof.in Gabriele Werner-Felmayer hervor, denn sie böten die Gelegenheit, den eigenen Karriereweg zu reflektieren und dabei auch so manche Entscheidung neu zu bewerten. „Es ist immer anregend, sich mit den jüngeren Kolleginnen auszutauschen“, so Werner-Felmayer. Prof.in Ingrid Grunert rief alle Mitarbeiterinnen auf, diese einmalige Chance zu nutzen. „Das wichtigste ist, dass man ein realistisches Ziel hat, auf das man hin arbeiten möchte“, so Grunert.

Bewerbungen bis 18. Juli möglich

Das bewährte Programm wird in diesem Jahr weiter ausgebaut. Neben den bestehenden Angeboten im Kernmodul Nachwuchswissenschafterinnen, wird es heuer ein erweitertes Fortbildungsprogramm geben. Daneben werden zwei neue Gesprächsreihen gestartet, zum einen die Karrieregespräche Frauen.Karriere.Medizin, um erfolgreiche Vorbilder sichtbar zu machen sowie Diskussionsveranstaltungen zu frauenrelevanten Themen. Außerdem wird der Helene Wastl Alumni Club gegründet, in dem die entstandenen Netzwerke nachhaltig gepflegt werden sollen und der den Teilnehmerinnen auch als Expertinnenpool dienen soll. Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen der Medizinischen Universität Innsbruck mit Interesse an einer akademischen Karriere können sich noch bis zum 18. Juli 2007 in der Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung für eine Teilnahme bewerben. Der Bewerbungsbogen und alle relevanten Informationen finden sich auf der Website des Helene Wastl Medizin Mentoring-Programms. Für Fragen steht die Projektkoordinatorin Frau Mag.a Beyer gerne zur Verfügung.