Doktoratskolleg SPIN erfolgreich gestartet
Die Medizinische Universität Innsbruck wird wieder eine Spur internationaler. Nach einem strengen Auswahlverfahren wurden vergangene Woche die Ausbildungsplätze in dem vom FWF unterstützten Doktoratskolleg "Signalverarbeitung in Neuronen (SPIN)" erstmals vergeben. Auf die internationale Ausschreibung hatten sich über 230 Interessierte aus aller Welt beworben. 5 von ihnen beginnen in Kürze ihre Ausbildung in Innsbruck.
Besonders talentierte Studierende aus dem In- und Ausland konnten sich um einen Ausbildungsplatz im neuen Doktoratskolleg Signalverarbeitung in Neuronen (SPIN) bewerben. Die besten unten ihnen wurden nach einem Hearing Ende Mai in der vergangenen Woche ausgewählt. Auf sie wartet nun ein spezielles Ausbildungsprogramm im Rahmen des universitären Forschungsschwerpunktes Neurowissenschaften, das zur Gänze in englischer Sprache abgehalten wird. Schwerpunkt des Programms ist der Grenzbereich von Grundlagenwissenschaft und klinischen Neurowissenschaften. Das besondere Augenmerk gilt molekularen und zellulären Prozessen in Nervenzellen. Es wird vermutet, dass diese die Grundlage für neurologische und psychiatrische Erkrankungen sind. Die Studierenden werden dabei von einem Konsortium von Professorinnen und Professoren betreut und werden bereits geplante, mehrmonatige Auslandsaufenthalte absolvieren. Die Studierenden absolvieren ihre Ausbildung im Rahmen des neuen PhD-Studiengangs der Medizinischen Universität.
Strenges Auswahlverfahren
Der Schwerpunkt Neurowissenschaften hat sich die Ausbildung exzellenter Nachwuchswissenschafter als besonderes Ziel gesetzt. Diesem hohen Anspruch folgend mussten sich die Kandidatinnen und Kandidaten einem strengen Auswahlverfahren unterziehen. Nach der Ausschreibung in internationalen Fachzeitschriften gingen über die Website des Doktoratsprogramms 234 Bewerbungen ein. Die Bewerberinnen und Bewerber kamen aus 22 Nationen, die sich auf 5 Kontinente verteilten. Die Interessierten mussten sich einer schriftlichen Online-Prüfung unterziehen. Diese bestand aus 88 Fragen aus 10 Wissensgebieten. Die 16 im Test erfolgreichsten Studierenden wurden zum Interview nach Innsbruck eingeladen. Besonders auffällig bei den Prüfungsergebnissen war, dass sich unter den besten Kandidaten fünf Frauen befanden, obwohl sich insgesamt nur zwölf Studentinnen beworben hatten, betont Programmsprecher Prof. Georg Dechant. Bei den Hearings Ende Mai waren Studierende aus Österreich, Italien, Irland, Polen, Deutschland und Indien vertreten.
Schwerpunkt wird gestärkt
Neun Arbeitsgruppen sind im neuen Doktoratskolleg zusammengefasst, acht an der Medizinischen Universität Innsbruck (geleitet von Christine Bandtlow, Georg Dechant, Alexander Hüttenhofer, Lars Klimaschewski, Hans-Günther Knaus, Michaela Kress, Markus Reindl, Gregor Wenning) und eine an der Universität Innsbruck (Nicolas Singewald). Im Laufe der kommenden zwölf Jahre könnten rund 80 Nachwuchswissenschafter aus der Medizin und den Naturwissenschaften im Doktoratskolleg interdisziplinär ausgebildet werden. Das Doktoratskolleg wird die bereits jetzt kooperierenden klinischen und theoretischen Forschungsgruppen noch enger zusammenführen und den Forschungsschwerpunkt Neurowissenschaften an der Medizinischen Universität Innsbruck weiter stärken.