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Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Mayo Clinic

Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe um Prof. Donald Tindall von der Mayo Clinic in Rochester konnte Prof. Zoran Culig vom Urologischen Labor jenen Mechanismus aufklären, durch den der Co-Aktivator p300 die Antiandrogen-Therapie beim Prostatakarzinom torpediert. Die Ergebnisse wurden vor kurzem in der renommierten Fachzeitschrift Cancer Research veröffentlicht.

Seit langem ist bekannt, dass die Androgenhormone für das Wachstum des Prostatakarzinoms notwendig sind. In der Therapie wird deshalb versucht, die Funktion des Androgenrezeptors zu unterbinden. Die Erfahrungen zeigen aber, dass nach einer gewissen Zeit die Expression des Androgenrezeptors im Tumorgewebe trotz Therapie hochreguliert wird. Auch die entsprechenden Mutationen wurden in der Zwischenzeit wissenschaftlich beschrieben. Seit mehreren Jahren suchen Forscher aus aller Welt nun nach jenen Co-Aktivatoren, die für die Wiederherstellung der Funktion des Androgenrezeptors von entscheidender Bedeutung sind. Inzwischen sind mit CBP und p300 zwei Kandidaten identifiziert worden, die beim Prostatakarzinom eine entscheidende Rolle spielen. Sowohl die Arbeitsgruppe um Prof. Zoran Culig vom Urologischen Labor an der Medizinischen Universität Innsbruck als auch die amerikanischen Forscher um Prof. Donald Tindall von der Mayo Clinic in Rochester sind seit längerem federführend an diesen Forschungen beteiligt. Sie haben deshalb beschlossen, manche experimentelle Ansätze gemeinsam weiterzuverfolgen. In dieser fruchtbaren Zusammenarbeit konnten die Wissenschaftler nun erstmals jenen Mechanismus aufklären, durch den der Co-Aktivator p300 den Androgenrezeptor wieder aktiviert. Die Expression von p300 hängt demnach von der Androgenregulation ab. „Die Therapie des Prostatakarzinoms führt also zu einer unerwünschten Steigerung dieses Co-Aktivators“, erklärt Prof. Zoran Culig. „Je höher der Anteil von p300 im Gewebe ist, desto schneller wächst auch der Tumor weiter.“ Diese Ergebnisse wurden Anfang April in der Fachzeitschrift Cancer Research veröffentlicht.

Beiderseitiger Austausch

Die Forschungsgruppe um Prof. Donald Tindall ist weltweit führend bei der Untersuchung der molekularen Mechanismen, durch die Androgenhormone die Genexpression in Geweben, vor allem der Prostata, regulieren. Dabei bildet Prof. Tindall in seinen Labors auch eine ganze Reihe von Studierenden und Postdoktoranten aus Europa aus. So stammt die Erstautorin der aktuellen Studie, Hannelore Heemers, ursprünglich aus Belgien. „Für uns ist diese Zusammenarbeit sehr wertvoll“, erklärt Prof. Culig, „weil sie einen beiderseitigen Austausch beinhaltet. Prof. Tindall war schon mehrere Male in Innsbruck und hat hier auch jedes Mal einen Vortrag gehalten.“ Prof. Culig selbst hat bereits mehrere Seminare an der Mayo Clinic in Rochester gehalten.