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Immer mehr Schulter- und Handverletzungen

Die steigende sportliche Aktivität der Bevölkerung hat in den letzten Jahren zu einer erheblichen Zunahme an Schulter- und Handverletzungen geführt. Alarmierend sind die teilweise komplexen Verletzungen bei jungen und jugendlichen Patienten, wie eine Studie der Univ.-Klinik Innsbruck ergeben hat. Am vergangenen Freitag fand in Innsbruck eine Fortbildungsveranstaltung zu Operationstechniken am Schulter- und Handgelenk statt.

Die Hauptursache für Sportverletzungen im Schulter- und Handbereich ist die überhöhte Geschwindigkeit bei Trendsportarten, besonders in Tourismusgebieten. Luxationen und Sehnenverletzungen an der Schulter und Brüche des Handgelenkes nach einem Snowboard- oder Schiunfall betreffen eine immer jünger werdende Bevölkerungsgruppe. Früher wurde zuerst konservativ, das heißt ohne Operation, behandelt. Heute zwingen die immer komplexer werdenden Verletzungen bei den mehrheitlich jungen Patienten zum frühzeitigen operativen Eingriff, um Langzeitschäden am Gelenk zu vermeiden. Der Trend geht zu minimalinvasiven Techniken, mit denen Gelenke schonender operiert werden können. Mit der Arthroskopie, der so genannten „Schüssellochchirurgie“, lässt sich über kleine Hautschnitte unter Vermeidung großer offener Operationszugänge ein Großteil der Verletzungen an der Schulter versorgen. Vorteile für den Patienten sind geringerer postoperativer Schmerz, kürzerer Krankenhausaufenthalt und Rehabilitation sowie früher wiedererlangte Gelenksfunktion.

Immer komplexere Verletzungen

Andererseits nehmen durch das Ansteigen des durchschnittlichen Lebensalters Verletzungen und vor allem schmerzhafte Schulterbeschwerden wie Sehnenerkrankungen und Arthrosen, die eine operativen Behandlung oder einen prothetischen Gelenksersatz notwendig machen, stark zu. Verletzungen und Erkrankungen am Schultergelenk und an der Hand sowie deren Behandlung werden immer komplexer und bedürfen einer exakten Beurteilung. Daher veranstaltete der Schulterverein Innsbruck und die Univ.-Klinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie der Medizinischen Universität Innsbruck in der vergangenen Woche eine kostenlose Fortbildung für Unfallchirurgen, Orthopäden, Allgemeinmediziner, Physiotherapeuten und Interessierte. Themenschwerpunkte waren neben aktuellen Entwicklungen in der Handchirurgie die klinische Beurteilung der verletzten oder erkrankten Schulter sowie der Einsatz neuer apparativer Diagnostik, wie Computer- und Magnetresonanztomographie. Weiters wurden bewährte, aber auch neue minimalinvasive operative Möglichkeiten bei der Behandlung des Schultergelenkes dargestellt und diskutiert. Abschließend wurde noch auf die neuen Möglichkeiten beim endoprothetischen Ersatz des Schultergelenkes und die Nachbehandlungskonzepte nach operativer Behandlung eingegangen.