Mit der Atmung zum Erfolg
Drei Verwertungsvorhaben sind letzte Woche beim CAST Life Science Business Award 2007 ausgezeichnet worden. Zwei der Siegerprojekte, die sich beide auf sehr unterschiedliche Weise mit der Atemluft beschäftigen, kommen von der Medizinischen Universität Innsbruck. Die eingereichten Verwertungsideen wurden von einer Fachjury nach Innovationskraft, Kundennutzen, Marktpotential und Marktnähe bewertet. Insgesamt wurden Preisgelder in der Höhe von 6.500 Euro vergeben.
Die Idee für ein innovatives Wasserstrahl-Schneidesystem, das unterschiedlichste feste Werkstoffe sauberer und günstiger schneidet als bisher verfügbare Verfahren, brachte Prof. Thomas Loerting und Prof. Erminald Bertel vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Innsbruck den ersten Platz beim CAST Life Science Business Award 2007 ein. Den zweiten Platz holte sich Prof. Robert Koch von der Univ.-Klinik für Innere Medizin. Seine Einreichung befasst sich mit der Vermarktung eines Überdruckhelms, dem so genannten Thin-Air-Rescue-Helm. Er soll zur mobilen Therapie von Bergsteigern mit akuter Höhenkrankheit eingesetzt werden. Über den TAR-Helm werden erkrankte Personen einem erhöhten Luftdruck ausgesetzt, der zu einer verbesserten Sauerstoffsättigung im Blut der Patienten führt. Dank geringem Gewicht und Packmaß kann das neuartige Rettungssystem bis in die obersten Höhenlager mitgeführt werden.
Familienplanung mit Atemluft
Auch der dritte Gewinner beim CAST Life Science Business Award, Prof. Ludwig Wildt von der Univ.-Klinik für Frauenheilkunde, befasst sich mit der Atmung des Menschen. Die Verwertungsidee basiert auf der Beobachtung, dass der Kohlendioxidanteil in der ausgeatmeten Luft bei Frauen mit Beginn der fruchtbaren Zyklusphase abfällt. Damit steht über die Messung des Kohlendioxidanteils in der Atemluft eine neue, natürliche Methode für die Familienplanung zur Verfügung. Gegenüber der Temperaturmethode hat dieses Verfahren den Vorteil, dass sie unabhängig von der Tagesrhythmik der Anwenderinnen zu sicheren Ergebnissen führt. Die CAST Business Awards werden seit 2004 ausgeschrieben. Sie honorieren Geschäftsideen mit hohen Chancen zur wirtschaftlichen Verwertung innovativer Forschungsergebnisse aus verschiedenen Fachbereichen. Einzureichen sind eine Beschreibung des Konzeptes zur wirtschaftlichen Nutzung neuer Technologien und seines Potentials sowie eine wissenschaftliche Arbeit zur Darstellung der zugrunde liegenden Technologie.
Kostenlose Beratung und Begleitung durch Experten
Konzipiert sind die CAST Business Awards als Gelegenheit für Forscherinnen und Forscher, eine erste wenig aufwändige, gedankliche Verknüpfung der eigenen Technologien mit Bedürfnissen möglicher Kunden und Bedingungen am Markt herzustellen. Im Anschluss an den Wettbewerb gibt es für die weitere Entwicklung der eingereichten Geschäftskonzepte kostenlose Expertenberatung und -begleitung durch die erfahrenen Projektberater im CAST. Werden in der Forschung Fragen nach einem möglichen Kundennutzen und Markt regelmäßig durchdacht, bringt das zweimal Vorteile, sagt CAST-Geschäftsführer Christian Mathes. Einmal stärkt es die Erfolgsaussichten späterer Geschäftsvorhaben maßgeblich. Viel wichtiger ist aber, dass sich für mittelfristig auch wirtschaftlich interessante Forschungsprojekte zusätzliche, neue Finanzierungsmöglichkeiten abseits der Grundlagenforschung ergeben.