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In jeder Hinsicht wertvoll

Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Medizinische Universität Innsbruck und die Universitätskliniken als Zentrum der Hochleistungsmedizin große Vorteile für die Gesundheitsvorsorge und die Krankenversorgung der Tiroler Bevölkerung bringen. Alljährlich werden in den Kliniken knapp 222.000 ambulante und 92.000 stationäre Patienten betreut und profitieren dabei nicht zuletzt von den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die an der Medizinischen Universität gewonnen werden und die dank der engen Vernetzung auch sehr schnell in die klinische Praxis einfließen.

Aber der Wirtschafts- und Forschungsstandort Tirol profitiert darüber hinaus in einem nicht unbeträchtlichen Maß zusätzlich davon, dass Innsbruck eine Medizinische Universität beheimatet. Eine Studie der Universität Linz hat dazu vor kurzem sehr interessante Zahlen geliefert. Prof. Friedrich Schneider, Volkswirtschaftler und Vizerektor für Außenbeziehungen an der Universität Linz, hat in einer volkswirtschaftlichen Analyse die direkten regionalen Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte, die in den Jahren 2004 bis 2006 durch die Medizinische Universität Innsbruck entstanden sind, berechnet. Die Studie basiert auf einem volkswirtschaftlich anerkannten Rechenmodell, das unter Berücksichtigung der Budget- und Gehaltssummen, sowie der Kaufkraftzuflüsse durch die Studierenden, der Einnahmen der Universität und der positiven wirtschaftlichen Effekte durch Kongresse und Tagungen errechnet, in wieweit die Medizinische Universität die Region positiv beeinflusst.

Wichtige Impulse für das Land

Das ganze Szenario wurde einmal mit und einmal ohne das Bestehen einer Medizinischen Universität in Innsbruck gerechnet. Erst durch den Vergleich der dabei gewonnenen Zahlen können die Volkswirtschaftler dann die regionalen Wertschöpfungseffekte, wie zum Beispiel ein zusätzlicher Beschäftigungseffekt oder eine Steigerung des regionalen Bruttoinlandsprodukts darstellen. Die Ergebnisse können sich dabei sehen lassen: Die durchschnittliche Steigerung des regionalen Bruttoinlandproduktes macht aufgrund der Existenz der Medizinischen Universität im Beobachtungszeitraum jährlich mehr als 311 Mio. Euro aus. Das entspricht etwas mehr als 1,5 Prozent des gesamten Bruttoregionalprodukts Tirols. Interessant ist dabei auch, dass die jährliche Steigerung an der Universität ungefähr 4,6 Prozent ausmacht und damit um 1,6 Prozent höher liegt als die Steigerung in Tirol. Auch der Beschäftigungseffekt der durch die Existenz der Medizinischen Universität entsteht ist durchaus beträchtlich. Die Linzer Wissenschaftler haben hier eine Zahl von durchschnittlich 2.825 Personen pro Jahr errechnet, das entspricht ziemlich genau einem Prozent aller sozialversicherten Beschäftigten in Tirol oder knapp 18 Prozent der bei der Firma Swarovski tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Auf dem richtigen Weg

Diese Erkenntnisse kommen für Rektor Prof. Clemens Sorg nicht ganz überraschend: „Es ist ja bekannt, dass eine Universität für ihre Standortregion viele positive Impulse bringt. Sehr vordergründig ist das wirtschaftliche Potential, die erhöhte Kaufkraft durch die Universitätsbediensteten und die Studierenden sowie die internationale Aufmerksamkeit, die durch die Vernetzung der Universitäten entsteht. Eine Universität bringt für eine Region jedoch auch viel längerfristigere und nachhaltigere Vorteile. Hier entstehen neue Ideen und Technologie, in unserem Fall insbesondere Therapien oder Medikamente. Das macht einerseits Tirol für Firmen interessant, weil sie hier Kooperationen eingehen können und auch mit gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rechnen können, anderseits kann die Verwertung dieses Wissens auch zu Firmenneugründungen führen. In der Vergangenheit war dies in Zusammenarbeit mit der Tiroler Zukunftsstiftung auch bereits mehrmals erfolgreich der Fall. Wir sind also auf dem richtigen Weg und wir werden diesen auch weiter beschreiten.“ An der Medizinischen Universität ist man daher bestrebt, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, um diese positive Entwicklung nachhaltig zu sichern. So wurde im vergangenen Jahr ein Koordinierungszentrum für klinische Studien (KKS) gegründet, um vermehrt internationale Studien am Innsbrucker Klinikum durchführen zu können. Ebenfalls in diese Richtung zeigt die Gründung eines Integrierten Forschungs- und Therapiezentrum (IFTZ), das dabei helfen soll, die Forschungsergebnisse sehr schnell in den klinischen Alltag zu integrieren und damit den Medizinstandort Tirol nachhaltig stärken wird. „Wir haben an unserer Universität ein großes Potential und das wollen wir zum Nutzen des Medizinstandorts Tirol einsetzen. Wir haben die Weichen in diese Richtung gestellt und werden unseren Weg fortsetzen“, betont Rektor Clemens Sorg.

Dieser Beitrag erscheint in der nächsten Ausgabe der "i-med-info - Die Zeitung der Medizinischen Universität Innsbruck". Die Zeitung wird am Samstag, den 24. März 2007, der Tiroler Tageszeitung beigelegt sein.