Internationaler Kongress zu Darmerkrankungen
Vergangene Woche trafen sich in Innsbruck über 1.000 Wissenschaftler aus aller Welt und diskutierten die neuesten Entwicklungen in der Erforschung und Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Diese bedeutende Tagung der European Crohns and Colitis Organisation (ECCO) in Innsbruck wurde von Prof. Herbert Tilg von der Univ.-Klinik für Innere Medizin organisiert.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehören zu den Erkrankungen, deren Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat. Bis zu einer Million Menschen in Europa leiden an dieser nicht heilbaren und sehr belastenden Krankheit. Frauen sind dabei häufiger als Männer betroffen, und der Altersgipfel der Erkrankung liegt zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr. Bis heute sind die Ursachen und auslösenden Bedingungen der entzündlichen Darmerkrankungen nicht restlos geklärt. Eine erbliche Komponente ist jedenfalls gegeben. Der Einfluss der Ernährung und von Umweltfaktoren auf die Entstehung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wird noch erforscht.
Hohes Niveau
Der zweite Kongress der European Crohns and Colitis Organisation (ECCO) zum Thema chronisch-entzündliche Darmerkrankungen fand Ende vergangener Woche im Congress Innsbruck statt. Hier trafen sich über 1.000 Wissenschaftler und Ärzte aus aller Welt, um die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet zu diskutieren. Organisiert wurde die Tagung von Prof. Herbert Tilg von der Univ.-Klinik für Innere Medizin, der das im Vorjahr eröffnete Christian-Doppler-Forschungslabor für Entzündungsbiologie bei gastroenterologischen Erkrankungen leitet. Neben der Präsentation aktueller wissenschaftlicher Ergebnisse konnten bei der Tagung Nachwuchswissenschaftler einen Intensivkurs belegen. Zum ersten Mal wurde auch ein eigener Ausbildungskurs für Krankenschwestern angeboten. Wir waren überrascht, wie hoch das Niveau der vorgestellten Arbeiten war, sagt Prof. Tilg, der Mitglied im Vorstand der European Crohns and Colitis Organisation ist. Um diese komplexen Erkrankungen besser verstehen zu können und damit auch erfolgreich zu therapieren, bedarf es einer großen, gemeinsamen Anstrengung. Dieser Kongress war gewiss ein Schritt in diese Richtung.