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Mit Training die Spam-Flut eindämmen

Oft sieht man den Weizen vor lauter Spreu nicht mehr, wenn die persönliche Mailbox nach nächtlichen Spam-Attacken überläuft. Die Abteilung IT-Services bietet nun eine Möglichkeit, diesem elektronischen Übel Herr zu werden. Mit regelmäßigem Training lässt sich der persönliche Spam-Filter so verfeinern, dass unerwünschte Post sofort als Spam erkannt und markiert wird.

Der massenhafte, unerwünschte Versand von elektronischen Nachrichten hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Zwischen 50 und 80 Prozent des europäischen Mailverkehrs sollen inzwischen Spam-Nachrichten sein. Andere Quellen gehen sogar davon aus, dass über 90 Prozent aller elektronischen Nachrichten in diese Kategorie fallen. An der Medizinischen Universität passieren alle Emails zwei Virenscanner und einen Spamfilter. Darüber hinaus kann jede Nutzerin und jeder Nutzer ab sofort auch einen persönlichen Spamfilter aktivieren und trainieren. Der eingesetzte Spamfilter basiert auf dem Programm SpamAssassin und besteht aus mehreren hundert Tests, die von jeder einzelnen Mail durchlaufen werden. Daraus wird eine statistische Aussage über die Wahrscheinlichkeit abgeleitet, ob ein Mail als Spam einzustufen ist. Ab einem bestimmten Grenzwert werden die Mails als Spam gekennzeichnet. „Da auch die Versender von Spam immer wieder dazulernen, müssen wir unsere Spamfilter stets aktuell halten“, erklärt Josef Radinger, Mail-Administrator der Abteilung IT-Services an der Medizinischen Universität. „Aber die Nutzerinnen und Nutzer können mithelfen, indem sie ihre persönlichen Spamfilter trainieren und so auf ihre eigenen Bedürfnisse einstellen.“

Persönlichen Spamfilter trainieren

Für das Training benutzt man zwei Ordner in der persönlichen Mailbox. Dafür muss die Mailbox entweder über IMAP oder per Webmail aufgerufen werden. Die entsprechenden Ordner lassen sich über die Einstellungen der Mailbox (siehe link unten) auswählen. In den ersten Ordner (z.B. SPAM) müssen nun jene Mails gelegt werden, die fälschlich nicht als Spam erkannt worden sind. In den zweiten Ordner (z.B. HAM) werden Mails gelegt, die fälschlich als Spam markiert wurden. Das Training wird automatisch einmal am Tag durchgeführt und passt die Einstellungen der jeweiligen Tests an. Diese Anpassung geschieht in kleinen Schritten, führt aber zu immer besseren Ergebnissen. Unterstützend lassen sich in den Einstellungen der Mailbox Adressen von Absendern in „schwarze“ oder „weiße“ Listen eintragen.

Auch umfassender Virenschutz

„Mails mit Viren werden von uns unterdrückt und nicht zugestellt“, erklärt Radinger. „Werden Viren über Computer von Mitarbeitern versendet, dann werden die EDV-Betreuer informiert und die betroffenen Rechner von Viren befreit.“ Für den allgemeinen Viren- und Spamschutz verwendet das IT-Team der Medizinischen Universität mehrere Systeme. Am Mailserver werden „schwarzen“ Listen geführt und regelmäßig gepflegt. Von den hier eingetragenen Servern wird keine Post angenommen. Dies erhöht den Druck auf die betroffenen Provider ihre Systeme vor Missbrauch zu schützen. Ein weiteres Mittel gegen Spam und Viren ist „Greylisting“. Dabei wird die elektronische Post erst verzögert angenommen. Nach einer Verzögerung von 300 Sekunden wird die Mail angenommen, sobald der sendende Mailserver dies das nächste Mal versucht. Ab diesem Zeitpunkt bleibt der Sender eine gewisse Zeit in einer Liste erfasst und wird nicht mehr verzögert. Da Versender von Spam- und Virenmails diese in der Regel nur einmal verschicken, stellt dies ein wirksames Mittel dar, unerwünschte Post erst gar nicht auf die Server der Medizinischen Universität zu lassen. Probleme können freilich mit falsch konfigurierten Mail-Servern auftreten, die ihre Post nur einmal zustellen.