Medizin-Projekt ausgezeichnet
Letzte Woche haben CAST und trans IT die Preisträger beim CAST Technology Award 2006 ausgezeichnet. Zum Sieger wurde ein Projekt zur computergestützten Diagnose von möglichen Komplikationen nach endovaskulärer Behandlung von Aortenaneurysmen gekürt, an dem Dr. Iris Steingruber von der Universitätsklinik für Radiodiagnostik beteiligt ist.
An fünf ausgewählte Geschäftsideen zu innovativen Technologien aus den akademischen Einrichtungen Tirols sind bei der Verleihung im ICT-Technologiepark Preisgelder im Gesamtwert von 7.000 Euro vergeben worden. Die ausgezeichneten Projekte sind jene mit der größten Chance auf wirtschaftlichen Erfolg. Wichtige Bewertungsindikatoren waren unter anderem Innovationskraft, Marktpotential, Höhe des Kundennutzens, Wettbewerbssituation und wirtschaftliche Realisierbarkeit der vorgestellten Konzepte. Die Veranstalter strichen bei der Prämierung ihre Freude darüber hervor, dass das Interesse der akademischen Forschung an wirtschaftlicher Verwertung von Forschungsergebnissen stetig wächst. Die steigende Teilnehmerzahl bei den ausgeschriebenen Business Awards war für Christian Mathes von CAST und Kurt Habitzel von trans IT unter anderem ein Indiz dafür. Insgesamt 26 Teilnehmer reichten beim CAST Technology Award Geschäftsideen für ihre an den akademischen Einrichtungen entwickelten Technologien ein.
Siegerprojekt aus der Medizin
Sieger beim CAST Technology Award 2006 ist ein Geschäftsvorhaben, das sich aus einem Kooperationsprojekt der Medizinischen Universität und der UMIT entwickelt hat. Die Idee bezieht sich auf ein Verfahren zur computergestützten Diagnose von möglichen Komplikationen nach endovaskulärer Behandlung von Aortenaneurysmen. Migration und Deformation von Stent-Grafts werden bei diesem Verfahren anhand von CT-Aufnahmen mittels Bildverarbeitung quantifiziert und visualisiert. Radiologen können damit Behandlungsverläufe besser beurteilen und Problemfälle deutlich früher als bisher erkennen. Eingereicht wurde das Projekt von Dr. Julian Mattes und Philipp Steininger vom Institut für Biomedizinische Bildanalyse an der UMIT sowie Dr. Iris Steingruber von der Universitätsklinik für Radiodiagnostik der Medizinischen Universität Innsbruck.
Zwei zweite Preise
Aufgrund eines Punktegleichstands sind zwei zweite Preise ex aequo vergeben worden: Das Projekt FAMOS von einem Team um Mag. Gernot Grömer vom Institut für Astrophysik an der Leopold-Franzens-Universität sieht die Vermarktung eines Headset-basierenden Systems vor, das die Wachheit und damit kognitive Leistungsfähigkeit von Personen in risikoreichen Arbeitsumgebungen über Beobachtung der Augenbewegungen misst. Messungen, die gegenwärtig unter Verwendung von Elektroden und speziellen Tests in einer Laborumgebung durchgeführt werden (EEG, EOG), werden dabei durch optische Messungen mit einer Videokamera ersetzt. Über Platz zwei freuten sich ebenfalls Prof. Jürgen Feix und DDI Dieter Fleck vom Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften. Die Einreicher entwickeln eine neuartige Methode zur nachträglichen Verbindung von Holz-Beton-Verbunddecken aus Fertigelementen. Hoher Kundennutzen entsteht unter anderem durch kürzere Herstellzeiten und höhere Wirtschaftlichkeit, verbesserte bauphysikalische Eigenschaften und geringem Eintrag von Baufeuchte in das Bauwerk. Der vierte Preis ging an ein Team um Prof. Johann Stötter für das Laserdateninformationssystem LIS. Auf den fünften Platz konnte sich Mag. Bernhard Heuschneider mit dem Produkt Translogica reihen.
CAST Technology Award der Hintergrund
Die CAST Awards prämieren seit 2004 in regelmäßigen Abständen Geschäftsideen mit hohen Chancen zur wirtschaftlichen Verwertung von Forschungsergebnissen aus verschiedenen Fachbereichen. Einzureichen sind eine Beschreibung der Geschäftsidee und ihres Potentials sowie eine wissenschaftliche Arbeit zur Vorstellung der zugrunde liegenden Technologie. Die Beantwortung der Leitfragen zur Einreichung trainiert unsere Forschung in Richtung wirtschaftlicher Verwertung. Und das ist gut so. Denn wenn Forschungsergebnisse wirtschaftlichen Nutzen bringen, eröffnen sich auch neue Finanzierungsmöglichkeiten abseits der Förderung der Grundlagenforschung, informiert Christian Mathes vom CAST. Wir freuen uns auch auf künftige Zusammenarbeit mit den Teilnehmern. Wir helfen ja jederzeit dabei, Geschäftsvorhaben auf einen erfolgreichen Weg zu bringen. Bereits in Kürze wird der nächste Award ausgeschrieben - der CAST Life Science Business Award startet am 25. Jänner 2007. Details dazu wird die CAST-Website ab 20. Jänner 2007 bieten.