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Lipide in der Biologie von Dendritischen Zellen und Tumorzellen

Seit der Gründung im Jahr 1993 beschäftigt sich das Labor für Immuntherapie der urologischen Klinik in Innsbruck mit der Frage, wie das Immunsystem gegen Tumore mobilisiert werden kann. Dabei sind die Dendritischen Zellen, die gerne auch als „Wächter“ des Immunsystems bezeichnet werden, in den Mittelpunkt des Interesses gerückt.

Dendritische Zellen können Immunreaktionen gegen eine Vielzahl von Antigenen und eben auch gegen Tumorzellen auslösen. Die im Jahr 1997 initiierte klinische Studie, bei der Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom mit Dendritischen Zellen behandelt wurden, war eine österreichische Premiere und eine der ersten Studien dieser Art weltweit. Mittlerweile sind über 100 Patienten behandelt worden. Fast zehn Jahre später wird offensichtlich, dass diese Form der Immuntherapie lebensverlängernd wirkt und dies ohne die Lebensqualität der Patienten zu beeinträchtigen.

Erkenntnisse der Grundlagenforschung klinisch umsetzen

„Wir wollen die Immuntherapie weiter verbessern“, sagt Prof. Martin Thurnher, der Leiter der Forschungsabteilung. Aus diesem Grund wird seit einigen Jahren die Bedeutung des Lipidstoffwechsels in der Biologie der Dendritischen Zellen aber auch der Tumorzellen untersucht. Ein Meilenstein war bereits vor einigen Jahren die Entdeckung, dass Prostaglandin E2 Dendritische Zellen aktivieren kann, ein Laborbefund der auch Eingang in klinische Protokolle gefunden hat. Kürzlich konnte Dr. Reinhold Ramoner aus dem Labor für Immuntherapie zeigen, dass eine Phospholipase aus Bienengift Dendritische Zellen „alarmieren“ kann. In den neuesten Arbeiten aus Thurnhers Labor wurde die Wirkung der Bienengift-Phospholipase auf Tumorzellen untersucht. Sein Mitarbeiter Dr. Thomas Putz konnte zeigen, dass das Bienengift-Enzym Tumorzellen in ihrem Wachstum hemmt und sie gleichzeitig so verändert, dass sie vom Immunsystem erkannt werden können. Die Bedeutung der Lipide in der Biologie Dendritischer Zellen wurde jetzt von Prof. Thurnher in einem Übersichtsartikel zusammengefasst, der unlängst im Journal of Leukocyte Biology erschienen ist. Das Labor für Immuntherapie versucht konsequent Erkenntnisse der Grundlagenforschung klinisch umzusetzen. Diese Form des „translational research“ wird auch vom kompetenzzentrum medizin tirol (kmt) unterstützt.