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Adipozytokine und das Immunsystem

Fettzellen stehen heute im Fokus der Forschung, denn Fett wird inzwischen als Vitalgewebe betrachtet. Aus dem Fettgewebe kommen verschiedene Eiweißhormone, so genannte Adipozytokine, die im Körper wichtige immunologische Funktionen übernehmen. Vor kurzem beschrieb Prof. Herbert Tilg in einem Übersichtsartikel in der Zeitschrift Nature Reviews Immunology den Stand der Forschung auf diesem Gebiet.

Das Fettgewebe stellt mit seinen unterschiedlichen Bestandteilen – den Fettzellen, verschiedenen Leukozyten und vor allem den Makrophagen – das wichtigste endokrine Organ dar. Aus dem Gewebe kommen verschiedenste so genannte Adipozytokine. Das sind Eiweißhormone, die bei vielen Erkrankungen eine zentrale Rolle spielen. Adiponectin und Leptin sind dabei zurzeit die beiden wichtigsten Adipozytokine. Beide zeigen eine Vielzahl immunologischer Funktionen und regulieren im gesamten Körper Entzündungsreaktionen. Diese Erkenntnisse haben dazu geführt, dass das Fettgewebe heute auch als Bestandteil des Immunsystems gesehen wird. Die Adipozytokine sind vor allem bei sehr starkem Übergewicht (Adipositas) fehlerhaft reguliert. Eine bessere Kenntnis ihrer Funktionen sollten daher in Zukunft auch hier neue Therapiemöglichkeiten eröffnen.

Neues Forschungslabor gegründet

Der weiteren Erforschung dieser Adipozytokine wird sich auch das vor kurzem gegründete Christian-Doppler-Forschungslabor „Entzündungsbiologie bei gastroenterologischen Erkrankungen“ an der Medizinischen Universität Innsbruck widmen. Wesentlicher Inhalt der Forschungen an dem von Prof. Herbert Tilg geleiteten Labor werden das bessere Verständnis entzündlicher Erkrankungen des Darms und der Leber sowie mögliche neue Therapieansätze sein. Anlässlich der Gründung des neuen Forschungslabors findet am Dienstag, 14. November 2006, an der Medizinischen Universität ein Symposium statt.