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Land Tirol ehrt Prof. Georg Bartsch

In Anerkennung seiner hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen wurde dem Vorstand der Universitätsklinik für Urologie, Prof. Georg Bartsch, am Freitag der Tiroler Landespreis für Wissenschaft 2006 verliehen. Den Förderpreis des Landes Tirol für Wissenschaft erhielt auf Vorschlag von Prof. Bartsch der Nachwuchsforscher Dr. Jasmin Bektic.

Der Kaiser-Leopold-Saal der Theologischen Fakultät war am Freitag bis auf den letzten Platz gefüllt, als das Land Tirol zur Verleihung des Tiroler Landespreis für Wissenschaft 2006 an Prof. Georg Bartsch lud. In ihrer Laudatio würdigte Prof. Doris Balogh den Preisträger als innovativen, immer wachen Geist, ausgezeichnet mit unbändiger Neugier, Fleiß, Ehrgeiz und Selbstbewusstsein. Landeshauptmann Herwig van Staa verlieh seiner großen Freude Ausdruck, diesen Preis an einen dem Nächsten zugewandten Menschen überreichen zu dürfen, der sich in den Dienst an den Menschen gestellt habe. „In herausragender Weise hat sich Prof. Bartsch nicht nur um die Wissenschaft, sondern auch um das Land Tirol verdient gemacht“, so der Landeshauptmann. In seinen Dankesworten öffnete Prof. Georg Bartsch einige Fenster, die Einblick in seinen Werdegang und die Grundlagen für seinen Erfolg gaben. Dabei bedankte er sich besonders bei seiner Frau, Dr. Heidi Bartsch-Walser, und der „urologischen Familie“, als die er die von ihm geleitete Klinik bezeichnete und für die Bartsch diese Auszeichnung stellvertretend entgegennahm. Er brach eine Lanze für die am Patienten orientierte Grundlagenforschung und forderte in der Medizin die Solidarität am Menschen ein. Diese Mutter der Medizin sei in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen und habe zu sehr wirtschaftlichen Orientierungen Platz gemacht. „Die Medizin braucht die Solidarität und diese entwickelt sich nur aus der Spiritualität“, so Prof. Bartsch in seiner bewegenden Rede. Diese fand er zum einen in der bezaubernden Tiroler Bergwelt, aber auch bei vorbildlichen Persönlichkeiten, wie dem ersten Tiroler Landespreisträger, Prof. Karl Rahner, den er persönlich sehr gut kannte.

Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler

Für den Förderpreis hat Prof. Bartsch Dr. Jasmin Bektic von der Universitätsklinik für Urologie vorgeschlagen. Der in Bosien-Herzegowina geborene Arzt flüchtete 1992 vor dem Krieg in Jugoslawien. Er studierte an der Innsbrucker Universität Medizin und arbeitet heute am Innsbrucker Prostatazentrum. Bektic hat entscheidende Arbeiten zur Diagnose des Prostatakrebses geleistet und Untersuchungen zur Entstehung der gutartigen Prostata-Hyperplasie erstellt. Frühere Preisträger des seit 1984 verliehen Tiroler Landespreises für Wissenschaft waren unter anderem Prof. Georg Wick (1987), Prof. Werner Platzer (1990), Prof. Raimund Margreiter (1994) und Prof. Helmut Wachter (2000). Der Landespreis ist mit einem Preisgeld in der Höhe von 14.000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 4.000 Euro.

International anerkannter Arzt und Wissenschaftler

Georg Bartsch wurde 1942 in Innsbruck geboren. Er studierte an der Universität Innsbruck Medizin und promovierte hier 1967. Bis 1970 arbeitete er als Assistent am Institut für Pathologie und anschließend an der urologischen Universitätsklinik. Mehrere Forschungsaufenthalte führten ihn an die Johns Hopkins University, das Roswell Park Memorial Hospital, die Georg Washington University und die University of Southern California. 1987 wurde er zum Vorstand der Universitätsklinik für Urologie in Innsbruck berufen. Bartsch lehnte mehrere Berufungen ausländischer Universitäten, unter anderem aus Montreal, Toronto und Amsterdam ab. Von 2003 bis 2005 war er Vizerektor für klinische Angelegenheiten an der neu gegründeten Medizinischen Universität Innsbruck. Für seine herausragende wissenschaftliche Arbeit wurde er im In- und Ausland mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnet. Mit dem von ihm initiierten Mini-Med-Studium hat er überdies zum Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung entscheidend beigetragen.