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Zellforscher tagten in Innsbruck

Im Innsbrucker Congress diskutierten in den vergangenen Tagen über 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 26 Ländern über Fortschritte in der Zellbiologie. Der 14. Kongress der International Society of Differentiation widmete sich der Funktion und Störung bei der Zelldifferenzierung und der Entstehung von Krebserkrankungen.

„Natürliche Systeme halten eine Balance zwischen Ordnung und Störung“, erklärt Prof. Thomas Grunt, Krebsforscher an der Medizinischen Universität Wien und Organisator der internationalen Tagung in Innsbruck. „Dieses Gleichgewicht erlaubt es zellulären Systemen jene Flexibilität aufrecht zu erhalten, die notwendig ist, um Zellen mit unterschiedlichen Aufgaben auszudifferenzieren. Erkenntnisse der Stammzellbiologie haben diese Bedeutung der zellulären Flexibilität sehr deutlich aufgezeigt. Andererseits machen jüngere Fortschritte in der Krebsforschung deutlich, dass eine anormale Zelldifferenzierung auch ein Kennzeichen für bösartige Erkrankungen ist.“ Die Wissenschaftler haben nun im Rahmen der Konferenz „Order and Disorder in Differentiation and Cancer“ ihre neuen Kenntnisse über die Funktionsweise der Zelle im Hinblick auf eine praktische Anwendungen beim Menschen diskutiert. „Unsere Tagung stellte das Verhältnis von geregelter Funktion und Störung in den Mittelpunkt der Betrachtung des Zellwachstums einerseits und der bösartigen Veränderungen der Zelle anderseits“, so Prof. Grunt, „und wir wollten damit einen grundsätzlichen Zusammenhang von Zelldifferenzierung und Krebserkrankung darstellen.“

Neben Prof. Grunt gehörten dem lokalen Organisationskomitee auch Prof. Lukas Huber (Medizinische Universität Innsbruck), Prof. Bernd Pelster (Leopold-Franzens-Universität), Prof. Christian Schöfer, Prof. Klara Weipoltshammer und Prof. Heinz Zwierzina (Medizinische Universität Innsbruck) an. Unterstützt wurde die Tagung vom österreichischen Wissenschaftsministerium, dem Land Tirol und der Stadt Innsbruck sowie zahlreichen Unternehmen.