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Engerer Kontakt mit der Allgemeinmedizin

Gemeinsam mit der Ärztekammer Tirol lud die Medizinische Universität Innsbruck am vergangenen Samstag Tiroler Allgemeinärztinnen und -ärzte zu einem Informationsaustausch ein. Neben der Vorstellung des neuen Studienplans und der Zugangsregelung zum Medizinstudium standen auch Ansätze zur besseren Verankerung der Allgemeinmedizin in der universitären Ausbildung auf dem Programm.

Ziel dieser ersten Veranstaltung mit niedergelassenen AllgemeinmedizinerInnen war es, den neuen Studienplan und seine Module vorzustellen und zu diskutieren. Prof. Manfried Dierich, Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten, erklärte den anwesenden Praktikern die Überlegungen und die Abläufe im neuen Studienplan. Gerade der Wechsel hin zur organ-orientierten Lehre stieß dabei grundsätzlich auf sehr viel Zustimmung. Die anwesenden AllgemeinmedizinerInnen betrachteten es jedoch als Problem, dass die Medizinstudierenden gerade im ersten Jahr, aufgrund ihres unterschiedlichen Schulwissens, insbesondere in den Fächern Chemie und Biologie, große Schwierigkeiten hätten, sich zu orientieren. Ein Umstand, den auch Vizerektor Dierich als Herausforderung bezeichnete: „Hier bedarf es von Seiten der Medizinischen Universität einer klaren Ansage dazu, welches Wissen wir bei angehenden MedizinerInnen voraussetzen. Das müssen wir definieren und dann auch rechtzeitig in die Schulen kommunizieren“, betonte Prof. Dierich.

Facharztausbildung als Ziel

Ein zweiter Schwerpunkt der Veranstaltung war die Diskussion um die Verbesserung der postpromotionellen Ausbildung im Bereich der Allgemeinmedizin. Prof. Peter Kuffner, erst kürzlich von der Medizinischen Universität Innsbruck zum Honorarprofessor ernannt, stellte dazu den Anwesenden seine Ideen vor. Ziel sei es, bereits die Studierenden über die Anforderungen im Bereich der Allgemeinmedizin zu informieren und gleichzeitig die postpromotionelle Ausbildung so zu verankern, dass am Ende des Prozesses eine Fachärztin bzw. ein Facharzt für Allgemeinmedizin Wirklichkeit wird. Ein Wunsch, den auch der Präsident der Tiroler Ärztekammer, Dr. Arthur Wechselberger, seit langem hegt: „Hier reift etwas heran, das ich seit langem als einen Lebenstraum betrachte. Es ist auch mein großes Ziel, eine standardisierte Ausbildung für das Fach Allgemeinmedizin zu definieren und dem Nachwuchs somit bessere Startvoraussetzungen zu geben, als wir sie hatten. Künftig sollen AllgemeinmedizinerInnen auf den Erfahrungen bereits praktizierender Kolleginnen und Kollegen aufbauen können und sich nicht alles wieder von vorne erarbeiten müssen“, erklärte Präsident Wechselberger. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei es, dass vermehrt niedergelassenen AllgemeinärztInnen auch Studierende in ihre Praxen aufnehmen. „Das bedeutet sowohl fachlich als auch emotional eine große Bereicherung, weil man dadurch die eigene Arbeit immer wieder hinterfragen und argumentieren muss“, so Arthur Wechselberger über seine positiven Erfahrungen. Vizerektor Dierich betonte zum Abschluss, dass die Medizinische Universität großes Interesse daran habe, die Zusammenarbeit mit den AllgemeinmedizinerInnen dauerhaft zu verbessern und daher auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten allen Vorschlägen in diesem Zusammenhang sehr positiv gegenüber stehe.