Frauen- und Kopfklinik wird aufgestockt
Noch in diesem Jahr soll mit der Aufstockung des Gebäudes der Frauen- und Kopfkliniken begonnen werden. Im Rahmen eines Architekten-Wettbewerbs wurde nun das Siegerprojekt für das ambitionierte Bauvorhaben ermittelt. Mit einem futuristisch anmutenden Entwurf für den Aufbau entschied das Innsbrucker Architektenbüro Heinz-Mathoi-Streli das Rennen für sich.
Vierzehn ausgewählte Architekten wurden zu dem Wettbewerb eingeladen, zwölf Projektentwürfe wurden abgegeben und von der Jury geprüft, deren Vorsitz Prof. Volker Giencke innehatte. Das Siegerprojekt überzeugt in seiner konsequenten Absetzung vom bisherigen Gebäude der Frauen- und Kopfkliniken durch die Zurücknahme des ersten Neubaugeschoßes und die Auskragung des darüber liegenden Pflegegeschoßes. Funktional sind die Bereiche klar gegliedert, die Außenlage aller Patientenzimmer ist besonders hervorzuheben, heißt es in der Begründung der Jury. Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa betonte bei der gestrigen Präsentation des Projekts: Die Aufstockung der Frauen- und Kopfklinik ist ein weiterer großer Baustein des gesamten Klinikausbauprogramms, das für die nächsten Jahre Investitionen von mehr als 580 Millionen Euro vorsieht. Das geplante Projekt bietet auch die Chance, einem in die Jahre gekommenen Bau ein neues, attraktives Erscheinungsbild zu geben. Seine Stellvertreterin, Dr. Elisabeth Zanon, zeigte sich ebenfalls zufrieden: Die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Tirol befindet sich auf höchstem Niveau. Dafür muss aber auch die bauliche Infrastruktur gegeben sein. Das aktuelle Bauprojekt bringt sowohl für die Patienten als auch für das Ärzte- und Pflegeperson Erleichterungen, wie z.B. kürzere Wege und ein besseres Orientierungssystem. Die Gesamtkosten für den Umbau werden sich auf rund 22 Millionen Euro belaufen und rund 3.000 Quadratmeter an Nettonutzfläche schaffen. Mit dem Bau soll noch im November begonnen werden, die Fertigstellung ist für Mitte 2008 geplant.
Zentrumsgedanke konsequent verwirklicht
Mit der Aufstockung soll einerseits die Rückführung einer neurologischen Station aus dem Gebäude der Psychiatrie in das Gebäude der Frauen- und Kopfklinik erfolgen, andererseits sollen die hämatologisch/onkologischen Stationen der Univ.-Klinik für Innere Medizin aus den zur Zeit dislozierten Bereichen im Altbau Kinderklinik und Medizinzentrum Anichstraße (MZA) im neunten Geschoß zusammengeführt werden. Damit wird einer Forderung seitens der Hygiene und der verantwortlichen Ärzte entsprochen, welche sich aufgrund der umfangreichen Bautätigkeiten am Areal des Landeskrankenhauses Innsbruck, insbesondere des Kinder- und Herzzentrums, für eine Verlegung der immunsupprimierten Patienten an einen Standort mit einer geringeren Exposition und Gefährdung durch Aspergillen aussprechen. Als Hauptinfektionsquellen für die Aspergillose gelten Luftbelastungen durch Abbruch- und Erdarbeiten, sodass durch geeignete präventive Maßnahmen das Risiko zu reduzieren ist. Dazu zählt unter anderem die entsprechende Unterbringung der durch Chemotherapie oder Knochenmarktransplantationen immungeschwächten Patienten, wie es in diesem Bauprojekt vorgesehen ist. Der Standort auf dem FK-Gebäude für die Errichtung der neuen onkologischen Stationen ist ideal, da damit gewährleistet ist, dass die betroffenen Patienten in einer möglichst sicheren Umgebung mit geringer Staubbelastung untergebracht sind. Zugleich können mit der Umsetzung des Projektes alle neurologischen und onkologisch/hämatologischen Betten im Gebäude der Frauen- und Kopfklinik zentriert werden, verweist TILAK-Vorstand Dr. Herbert Weissenböck auf die Vorteile des geplanten Bauvorhabens.