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Life Sciences im Fokus von Alpbach

Beim heurigen Tirol-Tag anlässlich der Eröffnung des Europäischen Forums Alpbach standen die Lifes Sciences und damit die Erfolge und die Zukunft dieser Exzellenzbereiche der Tiroler Universitäten im Mittelpunkt. Rektor Sorg betonte in seiner Grußbotschaft die wichtige Rolle der medizinischen und klinischen Forschung für die Patientenversorgung und für den Wirtschaftsraum.

Die Life Sciences, hier waren sich alle Referenten im Rahmen des Tirol-Tages beim Europäischen Forum in Alpbach einig, ist einer der wichtigsten Wissenschaftsbereiche der Zukunft und bietet nicht nur enorme Chancen für die Gesundheitsversorgung sondern auch für die langfristige Standortsicherung. Der Rektor der Leopold-Franzens-Universität, Prof. Manfried Gantner und der Rektor der Medizinischen Universität, Prof. Clemens Sorg unterstrichen daher auch, dass in den vergangenen Jahren dank der Unterstützung des Landes im Rahmen der Tiroler Zukunftsstiftung, des Kompetenzzentrums Medizin Tirol (KMT) und dem Ausgründungsservice CAST hier bereits einiges erreicht wurde und der Standort Tirol aufgrund der wissenschaftlichen Erfolge an beiden Universitäten inzwischen ein markanter Punkt auf der internationalen Forschungslandkarte sei. Ziel sei es in den kommenden Jahren diese erfolgreiche Entwicklung weiterhin zu unterstützen, um weltweit nachhaltig wettbewerbsfähig zu werden.

Medizinische Forschung als wichtiger Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung

Clemens Sorg betonte in diesem Zusammenhang, dass es für die Weiterentwicklung notwendig sei zunächst einmal entsprechenden Raum zur Verfügung zu stellen, um wissenschaftlich arbeiten zu können. „Ohne Raum gibt es keine Entwicklung“, so Clemens Sorg, der darauf hinwies, dass an der Medizinischen Universität derzeit ca. 6.000 Quadatmeter an Laborfläche fehlen. Auch sei es nötig die Forschungsinfrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen. Beides seien Voraussetzungen dafür, künftig weltweit führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Innsbruck zu holen. Seitens der Medizinuniversität habe man hier bereits erste Schritte gesetzt, indem finanzielle Mittel im gewissen Ausmaß anhand der Evaluationsdaten vergeben werden und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verbessert wurde. Rektor Sorg verwies dabei auch darauf, dass eine erfolgreiche medizinische Forschung mehrerer positive Effekte habe: „Eine hervorragende Forschung ist die Grundlage für eine exzellente Krankenversorgung. Das nützt aber nicht nur der heimischen Bevölkerung, sondern erhöht auch die internationale Attraktivität des Medizinstandortes Innsbruck und Tirol und leistet daher einen wichtigen Beitrag für die Steigerung der Wertschöpfung in der Region.“

Netzwerke sind der Schlüssel zum Erfolg

Neben der Unterstützung durch das Land Tirol haben unter anderem im Bereich der Life Sciences die Maßnahmen, die vom Rat für Forschung und Technologieentwicklung konzipiert wurden, wichtige Impulse gesetzt. Gerade das GEN-AU Programm und die damit verbundene Austrian-Proteomics-Platform, die gemeinsam von Prof. Günther Bonn und Prof. Lukas Huber über die Universitätsgrenzen hinweg koordiniert wird, sind hier beispielgebend. Gemeinsam mit dem vom FWF unterstützten Spezialforschungsbereich und dem ebenfalls vom FWF getragenen internationalen Doktorandenkolleg, so sind sich alle Beteiligten einig, sei die Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung am Medizin- und Life-Sciences-Standort Tirol gelegt. Die Leistungsschau der heimischen Biowissenschaften zeigt auch deutlich, dass das Geheimnis für den Erfolg nicht zuletzt in der Bildung von Netzwerken liegt. So kooperieren die beiden Innsbrucker Universitäten eng mit dem in Innsbruck angesiedelten Institut für biomedizinische Alternsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und mit den Bereichen Medizin- und Bioinformatik der UMIT in Hall.

K2-Zentrum als ambitioniertes Ziel

Gemeinsames Ziel der heimischen Life-Sciences-Szene ist es eines der österreichweit maximal fünf geplanten K2-Zentren nach Tirol zu holen. Diese neue Forschungslinie des Bundes dient zum Aufbau von Zentren, die zu der geforderten zentrenübergreifenden Bündelung und Vernetzung von Akteuren in besonderem Maße beitragen. K2-Zentren zeichnen sich durch ein sehr ambitioniertes Forschungsprogramm mit dem Potenzial zu besonders innovativen Ansätzen mit hohem Umsetzungsrisiko aus und erlangen höchste internationale Sichtbarkeit und Attraktivität. Durch mehrere Ausschreibungen sollen 2 bis maximal 5 solcher „K2-Zentren“ initiiert werden. Die Laufzeit wird maximal zehn Jahre betragen (Evaluierung nach fünf Jahren), der Anteil der öffentlichen Förderung beträgt mindestens 45 bis maximal 60 Prozent. Die Vorarbeiten dafür laufen derzeit auch Hochtouren, da ein entsprechender Antrag bereits im kommenden Herbst gestellt werden muss.

Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa machte deutlich, dass sich das Land Tirol in diesem Bereich sehr maßgeblich engagiere und zeigte sich erfreut, dass es nun gelungen sei, die aus seiner Sicht unglückliche Trennung der beiden Innsbrucker Universitäten, durch inhaltlich sehr Erfolg versprechende Zusammenarbeit zu überwinden. Es sei dem Land ein wichtiges Anliegen, diese Entwicklung weiterhin zu unterstützen, aber man werde auch darauf achten, dass entsprechende Doppelgleisigkeiten beseitigt werden.

Die Vorstellungen des Biozentrums und der klinischen Forschung der Medizinischen Universität, des Centrums für molekulare Biowissenschaften Innsbruck (CMBI) der LFU, des Instituts für biomedizinische Alternsforschung sowie der entsprechenden Aktivitäten bei Sandoz in Kundl und der neu gegründeten Bionorica Research rundeten den Tirol-Tag in Alpbach ab.