search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

Allgemeinmedizin-Ausbildung stärken

Am vergangenen Samstag hat die Medizinische Universität Innsbruck Dr. Peter Kufner zum Honorarprofessor für Allgemeinmedizin ernannt. Damit wurde ein sichtbares Zeichen dafür gesetzt, die Allgemeinmedizin und die Ausbildung während und nach dem Studium in diesem wichtigen Bereich der Krankenversorgung zu stärken.

Bereits vor über sechs Jahren hatte der damalige Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Peter Fritsch die Notwendigkeit erkannt, die Ausbildung für Allgemeinmedizin zu verbessern und zu systematisieren. Auf seine Initiative hin entstand eine spezielle allgemeinmedizinische Vorlesungsreihe, an der sich neben Dr. Peter Kufner auch der Präsident der Tiroler Ärztekammer, Dr. Arthur Wechselberger und Dr. Arnold Puri beteiligten, und die bis heute durchgeführt wird. Von diesem Zeitpunkt an wurde dem Aspekt der Allgemeinmedizin in der Ausbildung der Innsbrucker Mediziner ein deutlich höherer Stellenwert zugemessen, und Dr. Kufner war auch in die Neustrukturierung des Studienplans involviert. Der positive Aspekt dieser Kooperation war die Tatsache, dass nicht zuletzt Dank des Wohlwollens der Currikularkommission die Allgemeinmedizin erstmals als Lehr- und Prüfungsfach in das neue Medizinstudium integriert wurde.

Qualitätsstandards für Lehre und Forschung

Ziel der Tiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin und der Tiroler Ärztekammer ist es, darauf aufbauend, auch die postpromotionelle Aus- und Weiterbildung in Allgemeinmedizin zu verbessern. Gemeinsam mit Tiroler Sponsoren sollte eine Stiftungsprofessur für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Universität eingerichtet werden, um einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin mit Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin anbieten zu können und den speziellen Fragestellungen einer Querschnittsmaterie wie der Allgemeinmedizin Rechnung zu tragen. Leider gelang es nach einer Ausschreibung nicht, die Berufungsverhandlungen erfolgreich abzuschließen. Die Medizinische Universität entschloss sich daher für diesen wichtigen Bereich einen Honorarprofessor zu ernennen, um den gemeinsamen Weg weiter gehen zu können.

Weiterbildung sichern

„Ich bin für mich und meine aktiven Kolleginnen, mein Lehrbeauftragtenteam sehr froh, dass die Allgemeinmedizin nun auf diesem Wege ihre Anerkennung erhält. Und natürlich bin ich persönlich sehr stolz“, betont Peter Kufner. Gemeinsam mit einem Team von 15 motivierten Kolleginnen und Kollegen wird er weiterhin daran gehen, die Qualitätsstandards und Anforderungen für die Lehre, Ausbildung und Forschung im Rahmen der Allgemeinmedizin zu erarbeiten. „Die Allgemeinmedizin“, so Kufner, „ist quantitativ das größte Fach der niedergelassenen Medizin. Sie geht jeden Arzt und jede Ärztin etwas an. Es ist daher wichtig, Kolleginnen und Kollegen, die sich in der Allgemeinmedizin niederlassen wollen, mit ihrem, alle Fächer umfassenden Versorgungsauftrag, auf ihre Arbeit entsprechend besser als bisher vorzubereiten. Dazu ist es nötig, dass die Medizinische Universität Innsbruck gemeinsam mit der Tiroler Ärztekammer nach der Promotion eine fachspezifische und lebenslange Weiterbildungsstruktur aufbaut. Die Honorarprofessur ist ein erster wichtiger und erfreulicher Schritt, aber mittelfristig muss es gelingen Forschung und Lehre im Bereich Allgemeinmedizin nachhaltig zu verankern. Hier liegt noch sehr viel Arbeit vor uns.“