"Es geht mir gut"
Am Dienstag stellt sich Vasyly Rohovyy erstmals nach seiner 16-stündigen Operation den Medien. Der 25-jährige Ukrainer hatte vor einem Monat zwei Spenderhände erhalten. Den Umständen entsprechend geht es dem Patienten gut. Die betreuenden Ärztinnen und Ärzte sind mit dem Verlauf der Heilung zufrieden und loben Rohovyy für seine Motivation und Disziplin.
Ich habe, was ich seit sechs Jahren wollte. Darum bin ich glücklich, sagte Vasyly Rohovyy am Dienstag vor Medienvertretern. Er war sichtlich überwältigt von dem großen Interesse an seinem Schicksal und meinte zu den Fotografen: Wozu brauchen Sie so viele Fotos? Das Ärzteteam um Prof. Hildegunde Piza, Prof. Raimund Margreiter und Prof. Michael Blauth zeigte sich zufrieden mit dem Resultat der schwierigen Operation. Innsbrucks Mediziner liegen mit der dritten beidseitigen Handtransplantation international an der Spitze und können auch die besten Resultate vorweisen, betonte Prof. Stefan Schneeberger von der Klinischen Abteilung für Allgemein- und Transplantationschirurgie. Bei Rohovyy wurde erstmals bei einer Handtransplantation ein neues Immunosuppressiv-Regime angewendet. Abstoßungsreaktionen sollen damit noch besser vermieden und die Anzahl und Dosis von Medikamenten reduziert werden, so Stefan Schneeberger.
Rehabilitation wird rund ein Jahr dauern
Vor zwei Wochen wurde mit der physikalischen Therapie begonnen, die derzeit vier Stunden täglich dauert und je nach Zustand des Patienten künftig auf sechs bis sieben Stunden pro Tag gesteigert werden kann. Die Rehabilitation in Innsbruck wird noch rund ein Jahr in Anspruch nehmen, erklärte Dr. Marina Ninkovic, die Leiterin der Physikalischen Therapie der Univ.-Klinik für Chirurgie. Der Patient ist sehr motiviert und engagiert bei der Sache. Der stationäre Aufenthalt von Vasyly Rohovyy dürfte nach Einschätzung des behandelnden Ärzteteams noch einige Wochen dauern. Die Gesamtkosten für die Behandlung des jungen Ukrainers belaufen sich laut Tilak-Vorstand Dr. Herbert Weissenböck auf 120.000 bis 140.000 Euro, davon entfällt rund die Hälfte auf die Operation und den Klinikaufenthalt, der Rest auf die Nachbehandlung. 36.000 Euro wurden aus einer humanitären Hilfsaktion der Saalbacher Künstlerin Evi Fersterer bereitgestellt.