Fahrplan in die Zukunft vorgestellt
Rektor Prof. Clemens Sorg präsentierte am Mittwoch gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Universitätsrates, Dr. Helmut Marsoner, und dem Vorsitzenden des Senates, Prof. Werner Jaschke, den Entwicklungsplan der Medizinischen Universität Innsbruck für die kommenden drei Jahre. Dieser bildet die Grundlage für die bevorstehenden Leistungsvereinbarungen mit dem Wissenschaftsministerium.
Trotz des Führungswechsels im Vorjahr ist es den Leitungsgremien der Medizinischen Universität Innsbruck in relativ kurzer Zeit gelungen, den im Universitätsgesetz 2002 geforderten Entwicklungsplan für die Jahre 2007 bis 2009 fristgerecht fertig zu stellen. Dies ist vor allem durch die sehr gute Zusammenarbeit von Rektorat, Senat und Universitätsrat gelungen, betonte Rektor Clemens Sorg. Die ausführliche Bestandsaufnahme und Formulierung von strategischen Zielen und Maßnahmen dient als Grundlage für die Verhandlung von Leistungsvereinbarungen für die kommenden drei Jahre. Auch der Vorsitzende des Senats, Prof. Werner Jaschke, betonte die gute Zusammenarbeit der universitären Leitungsgremien. Wir haben versucht, kritische Fragen bereits im Vorfeld zu bereinigen, so Prof. Jaschke. Die Schwierigkeiten sind überwunden, die Gremien haben zueinander gefunden, mit diesen Worten bestätigte auch der Vorsitzende des Unirats, Dr. Helmut Marsoner, das gute Arbeitsklima. In allen Gremien wurde der Entwicklungsplan einstimmig verabschiedet. Der Universitätsrat hat das Dokument am 24. April 2006 genehmigt.
Strukturen verbessern
Rektor Clemens Sorg sieht vor allem bei den strukturellen Voraussetzungen dringenden Handlungsbedarf. So gibt es offensichtliche Defizite bei den vorhandenen Forschungsflächen und praktisch keine Ausweitungsflächen auf dem universitären Gelände. Hier fehlen uns rund 6.000 Quadratmeter. Es wird ein wichtiger Teil der Arbeit dieses Rektorats sein, die Entscheidungen hier voranzutreiben. Ebenfalls ungünstig stellt sich die Personalsituation dar: Wir haben hier sehr wenig Spielraum, so Sorg. In Zukunft soll der Anteil der flexibel beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich gesteigert werden. Durch die Ausgliederung in eine eigenständige Universität ist überdies der Aufbau einer eigenen Verwaltung und Infrastruktur notwendig geworden. Wir sind hier aber auf einem guten Weg, betonte der Rektor bei der Präsentation des Entwicklungsplans.
Strategische Ziele
Für den Bereich der Kliniken wurde die Zusammenarbeit mit dem Krankenhausbetreiber Tilak in den letzten Monaten schon deutlich verbessert. Durch die Einrichtung einer gemeinsamen Kommission hat sich das Verhältnis bereits außerordentlich positiv entwickelt, so Prof. Sorg. Die komplexen Probleme in der Zusammenarbeit werden durch die laufende Lösung von Einzelfällen auf pragmatische Weise geklärt. Auf Grundlage der Sammlung dieser Vereinbarungen soll dann mittelfristig ein Kooperationsvertrag entstehen. In Forschung und Lehre gehe es in Zukunft darum, die beschlossenen Schwerpunkte zu stärken und auch entsprechend zu evaluieren. Als Instrument dafür dient auch die Leistungsorientierte Mittelvergabe (LOM), mit der jene belohnt werden, die besonderes leisten. Um keine Monokultur zu erzeugen, werden auch andere Bereiche gefördert. Dazu dienen interne Forschungsförderungsinstrumente, die insbesondere in der Nachwuchsförderung zum Einsatz kommen werden. Den finanziellen Spielraum dafür will sich Rektor Sorg unter anderem dadurch schaffen, dass er die Verteilung des klinischen Mehraufwandes, der ab 2007 im Globalbudget der Universität enthalten sein wird, mit der Tilak neu verhandeln will. Eine zweite Einnahmequelle sieht Clemens Sorg in der Tatsache, dass die Medizinische Universität jährlich ungefähr 10 Mio. Euro für Überstunden sowie Wochenend- und Journaldienste des ärztlichen Personals ausgibt. Ein nicht unwesentlicher Teil dieser Leistungen komme dabei jedoch der allgemeinen Patientenversorgung zugute. Die Tilak verrechnet diese Leistungen den Krankenversicherern weiter. Ich bin sicher, dass wir hier gemeinsam einen vernünftigen Modus finden werden, dass künftig auch die Leistungen unserer Universität entsprechend refundiert werden, so Clemens Sorg.
Internationalisierung verstärken
In der Lehre stehen die Umsetzung der neuen Studienordnung sowie die Einführung eines international vergleichbaren PhD-Studiums im Mittelpunkt. Das Studium soll insgesamt stärker internationalisiert und damit die Mobilität der Studierenden gefördert werden. Der Erreichung dieses Ziels dienen auch neue Kooperationsvereinbarungen, die in den nächsten Monaten mit der Universität Freiburg, der Semmelweis Universität Budapest und der Universität Zürich unterzeichnet werden.