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Goldene Doktordiplome verliehen

In einem feierlichen Festakt haben die Leopold-Franzens Universität und die Medizinische Universität Innsbruck am Freitag die Doktordiplome von über 70 Absolventinnen und Absolventen nach 50 Jahren erneuert. Die Jubilare wiederholten zu diesem Anlass ihr Promotionsversprechen aus dem Jahr 1956 und feierten gemeinsam das „Goldene Doktorjubiläum“ im Congress Innsbruck.

„Die Erneuerung der Doktordiplome ist eine Gelegenheit die Bindung zur Universität aufrechtzuerhalten und ein lebendiges Miteinander der Generationen zu gestalten“, erläuterte Rektor Manfried Gantner bei der Begrüßung den Sinn dieses in den 50er Jahren eingeführten Verfahrens. Rektor Prof. Clemens Sorg stellte seine Begrüßung unter das Motto des Neubeginns: Wie vor 50 Jahren die Republik Österreich, aber auch jeder der Absolventen vor einem Neubeginn stand, so beginne auch für die Medizinische Universität nach ihrer Ausgliederung ein neuer Abschnitt. „Sie waren die erste Generation österreichischer Akademikerinnen und Akademiker, die vor der großen Herausforderung standen, das neue und freie Österreich zu gestalten“, so der Rektor. „Ich möchte Ihnen danken, für das Vorbild das Sie uns gegeben haben und immer noch geben. Sie haben Ihre Ideen und Pläne unter deutlich schwierigeren Bedingungen in Angriff genommen und auch umgesetzt. Davon können wir lernen.“

Revolutionäre Veränderungen

In der Festrede ließ Prof. Rainer Blatt die letzten 50 Jahre aus der Sicht des Experimentalphysikers und Universitätslehrers Revue passieren. Entwicklungen, wie der Transistor oder der Laser, hatten damals die Technologie revolutioniert und das Leben in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Heute erlebt die Physik erneut einen ähnlichen Neubeginn, der auch und gerade in Innsbruck sehr aktiv mitgestaltet wird. In der Quantenphysik werden in diesen Jahren die Grundlagen für eine zukünftige Quantentechnologie gelegt. Diese wird, so Blatt, ähnlich dem Transistor und dem Laser die Lebenswelt der Zukunft dramatisch verändern. Prof. Blatt warf aber auch einen Blick auf die Veränderungen an den Universitäten. Er bemängelte die Abschaffung der Teilrechtsfähigkeit und machte auf das Problem der Evaluation aufmerksam. Auch die vieldiskutierte Eliteuniversität und das Verhältnis der Universität zu den Fachhochschulen brachte Blatt zur Sprache.

Ein Brückenschlag

Im Namen der Geehrten bedankte sich Prof. Otto Dapunt, emeritierter Vorstand der Frauenklinik und Dekan der Medizinischen Fakultät von 1983 bis 1987. Er ermahnte zum einen die Verantwortlichen, den Graben zwischen der Medizin und der Leopold-Franzens-Universität nicht zu groß werden zu lassen: „Wer bedarf des Geistigen mehr als der Arzt“, so Dapunt. Andererseits machte er die Begrenztheit der Elitendiskussion deutlich: „Der Fortschritt der Universitäten kommt von jeder einzelnen begabten Person und von jeder Einheit. Wir wissen alle nicht, woher der nächste Mozart oder Einstein kommt.“ Ebenfalls unter den Geehrten war Prof. Helmut Wachter, ehemaliger Vorstand des Instituts für Medizinische Chemie und Biochemie, der 1956 an der damaligen Philosophischen Fakultät promovierte.

Die Jubilarinnen und Jubilare der Medizinischen Universität:

Dr. Herbert AVANZINI, Wörgl

Dr. Heinrich BÖHM, Stadtschlaining

Dr. Otto DAPUNT, Innsbruck

Dr. Kurt GAUSCH, Innsbruck

Dr. Josef GLATZL, Innsbruck

Dr. Peter HEISTRACHER, Klosterneuburg

Dr. Margit HOCHLEITNER geb. FRISCH, Linz

Dr. Anna JENNY geb. WALCHER, Innsbruck

Dr. Helmut KNAPP, Hamburg

Dr. Helmut LUZE, Innsbruck

Dr. Wolfgang MENZ, Bozen

Dr. Dietlinde MUMELTER, Bozen

Dr. Günther PHILADELPHY, Innsbruck

Dr. Ruth PITZER geb. GOTTSMANN, Wallerfangen

Dr. Konrad RAINER, Bozen

Dr. Heinrich REITTER

Dr. Gabriel Clemens SALZNER, Patsch

Dr. Ernst SCHÄFFLER, Kremsmünster

Dr. Alfred SCHNAUDER, Dornbirn

Dr. Joachim Dieter TURBA, Wien

Dr. Fritz WAMBACHER, Vorchdorf

Jubilarinnen und Jubilare, die nicht am Festakt teilnehmen konnten:

Dr. Reinhard BREITENSTEIN, Luzern

Dr. Wilfried ERCKERT, Meran

Dr. Wolfgang Georg JILEK, B.C. Kanada

Dr. Hermann SCHALLER, Zell am See

Dr. Franz STUFFER, Bad Soden