Starthilfe für zukunftsweisende Arbeiten
Der Theodor-Körner-Fonds vergab in diesem Jahr bis zu 3.000 Euro Starthilfe für die Projekte von insgesamt 61 jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Unter ihnen ist auch die Innsbrucker Medizinerin Dr. Elke Griesmaier. Die Preisverleihung erfolgte Ende April an der Universität Wien. Im Anschluss empfingt Bundespräsident Dr. Heinz Fischer die Preisträger in der Hofburg.
Im Bereich Medizin, Naturwissenschaften und Technik erhielt Dr. Elke Griesmaier eine Förderung für ihr Forschungsprojekt. Sie arbeitet im Team von Dr. Matthias Keller am neonatologischen Forschungslabor der Univ.-Klinik für Pädiatrie IV (Leiter: Prof. Georg Simbruner) und beschäftigt sich mit Hirnschäden bei Frühgeborenen. Neurologische Entwicklungsstörungen werden bei ehemaligen Frühgeborenen häufig durch die Schädigung der weißen Hirnsubstanz, periventrikuläre Leukomalazie (PVL), verursacht. Für das Kind und seine Angehörigen stellen diese eine außerordentliche Belastung dar und sind von großer gesellschaftlicher und sozioökonomischer Bedeutung. Die Möglichkeiten Hirnschäden zu verringern oder zu vermeiden beschränken sich auf eine gute perinatologische Betreuung und unterstützende Maßnahmen. Ein neuer, viel versprechender Weg der Therapie stellt die regenerative Medizin dar, in der das regenerative Potential von Stammzellen und endothelialen Vorläuferzellen (EPCs) zum Ersatz von geschädigtem Gewebe genutzt werden könnte. Dr. Elke Griesmaier untersucht dazu in einer Pilotstudie in Kooperation mit Doz. Eberhard Gunsilius von der Univ.-Klinik für Innere Medizin an einem Tiermodell des hypoxisch/ischämischen Hirnschadens, ob die exogene Verabreichung von endothelialen Vorläuferzellen zur Reduktion des entstandenen Hirnschadens führt. Elke Griesmaier studierte von 1999 bis 2005 in Innsbruck Medizin und promovierte mit einer Arbeit am neonatologischen Forschungslabor. In ihrer Dissertation konnte sie zeigen, dass durch die systemische Gabe von Erythropoietin, der Hirnschaden bei Neugeborenen um mehr als die Hälfte reduziert werden kann. Seit Februar dieses Jahres ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am neonatologischen Forschungslabor tätig.
Förderungen seit über 50 Jahren
Neben den Preisen für den Bereich Medizin, Naturwissenschaften und Technik wurden vom Theodor-Körner-Fonds Förderungen für geistes- und kulturwissenschaftliche Arbeiten sowie für rechts-, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Projekte vergeben. Außerdem wurden 13 Förderungspreise für künstlerische Leistungen zuerkannt. Es sei sehr schwierig für junge Forscherinnen und Forscher ohne Unterstützung auszukommen, sagte AK Präsident Herbert Tumpel bei der Verleihung der Förderungen aus dem von AK und ÖGB initiierten Körner-Fonds. Wir von der Arbeiterkammer setzen uns für die Voraussetzungen ein, die notwendig sind. Gegründet wurde der Theodor Körner Fonds zur Förderung von Nachwuchs-WissenschafterInnen und KünstlerInnen bereits 1953 anlässlich des 80. Geburtstags des damaligen Bundespräsidenten Theodor Körner. Der Fonds förderte seither über 3.300 Wissenschaftler und Künstler für viel versprechende Erstlings-Arbeiten.