Saudi-arabische Wissenschaftstage
In dieser Woche finden in Innsbruck, Wien und Leoben erstmals saudi-arabische Wissenschafts- und Kulturtage an österreichischen Universitäten statt. Es handelt sich dabei um die größte Wissenschafts- und Kulturveranstaltung, die Saudi-Arabien jemals in Europa durchgeführt hat. Morgen, Mittwoch, werden in der Claudiana ein gemeinsames Medizin- und ein Architektursymposium abgehalten.
Die 1. Wissenschafts- und Kulturtage saudi-arabischer Universitäten an österreichischen Universitäten bieten ein vielfältiges Programm mit insgesamt elf Symposien und Vorträgen in Wien, Innsbruck und Leoben. Die Themen reichen von der Bildenden Kunst und der Archäologie bis zu Erdölindustrie und urbaner Entwicklung. Aus Saudi-Arabien reisen dazu 21 Referentinnen und Referenten an. In Innsbruck findet am Mittwoch ein Minisymposium zu medizinischen Fragestellungen statt. Vertreter der Innsbrucker Medizinuniversität diskutieren dabei mit ihren saudi-arabischen Kollegen über die medizinische Ausbildung in Österreich und Saudi-Arabien sowie die onkologische Forschung und Therapie. Die Medizinische Universität ist durch Vizerektor Prof. Manfred Dierich, Prof. Lukas Huber und Prof. Günther Gastl vertreten. Die saudi-arabische Delegation wird angeführt von Dr. Abdallah Al Mojel, Unterstaatssekretär für kulturelle Angelegenheiten des Königreichs Saudi-Arabien und Prof. Osama Tayeb, Rektor der König Abdulaziz Universität. Am Mittwochnachmittag findet in der Claudiana ein Architektursymposium statt, das gemeinsam mit der Leopold-Franzens-Universität veranstaltet wird.
Universitäre Beziehungen weiter ausbauen
Die Wahl Österreichs als erstem Schauplatz saudischer Wissenschafts- und Kulturtage in einem nichtarabischen Land begründete Dr. Abdallah Al Mojel damit, dass die Länder gut befreundet sind, seit jeher gute Beziehungen und universitäre Kooperationen bestehen. Ab kommenden Herbst sind derartige Veranstaltungen auch in anderen europäischen Ländern geplant. Saudi-Arabien sieht dies als Chance für das Kennen lernen des Wissenstandes saudi-arabischer Universitäten. Am Montag haben die Wissenschaftsminister von Österreich und Saudi-Arabien in Wien ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Dadurch sind die Grundsteine für eine stärkere Kooperation im Universitätsbereich gelegt, so Ministerin Elisabeth Gehrer. Derzeit studieren 26 saudi-arabische Studenten mit einem Stipendium ihrer Regierung in Österreich, weitere zehn Studenten sind auf privater Initiative in Österreich. Besonderes Interesse finden bei den Studierenden aus Saudi-Arabien die medizinischen Studien. Der saudi-arabische Botschafter in Österreich, Omar Kurdi glaubt, dass diese Zahlen deutlich zunehmen und auch mehr österreichische Studierende nach Saudi Arabien kommen werden. Um diese Entwicklung zu unterstützen, werden die Rektoren der österreichischen Universitäten nach Saudi Arabien eingeladen.