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Univ. Prof. Dr. Wolfgang Göttinger †

Der langjährige Vorstand der Universitätsklinik für Augenheilkunde, Prof. Wolfgang Göttinger, ist tot. Nach langem Leiden ist er am Karfreitag im 67. Lebensjahr verstorben. Prof. Wolfgang Göttinger wirkte seit 1980 an der Innsbrucker Medizin und hat die hiesige Augenheilkunde zu internationalem Renommee geführt. Unter seiner Leitung erfuhr die Augenklinik eine grundlegende Modernisierung.

Prof. Wolfgang Göttinger wurde am 14. März 1940 in Graz geboren und promovierte dort 1966 an der Medizinischen Fakultät. Er war zuerst am Anatomischen Institut in Graz tätig und begann 1967 seine Ausbildung zum Facharzt für Augenheilkunde. Göttinger war dann für ein halbes Jahr an der Augenabteilung im Krankenhaus in Wiener Neustadt tätig. Ab Ende 1972 beschäftigte er sich mit histologischen und elektronenmikroskopischen Untersuchungen an der Universitäts-Augenklinik in München, wo er sich 1975 habilitierte. 1980 wurde er zum Vorstand der Innsbrucker Augenklinik berufen, die er bis zu seinem Tod leitete.

Zeit der Erneuerung

Unter der Führung von Prof. Wolfgang Göttinger wurde die Innsbrucker Augenklinik grundlegend erneuert. Zunächst wurde der Operationssaal vergrößert und mit neuen Geräten ausgestattet, die Krankensäle wurden in moderne Patientenzimmer umgebaut. 1986 erfolgte dann die Übersiedlung in das neue Gebäude der Frauen- und Kopfklinik. Auch auf dem operativen Gebiet kam es zu zahlreichen Umwälzungen. Im Herbst 1980 wurden die ersten Intraokularlinsen implantiert, 1982 führte Göttinger die extrakapsuläre Kataraktoperation mit der Implantation von Hinterkammerlinsen ein. Er intensivierte auch die Hornhautübertragung und initiierte dazu eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Eurotransplant in niederländischen Leiden. 1986 wurde mit der Phakoemulsifikation der Linse begonnen, seit 1992 ist dies in fast allen Fällen die Methode der Wahl. Seit 1991 wird bei komplizierten Netzhautablösungen und bei diabetischen Veränderungen ein Endolaser eingesetzt. Die Zahl von Kombinationsoperationen wie Katarakt und Vitrektomie oder Katarakt mit Keratoplastik und Linsenimplantation nahm in dieser Zeit deutlich zu. 1994 wurde ein Scanning-Laser-Ophthalmoskop zur Untersuchung des Augenhintergrundes angeschafft und 1995 die elektrophysiologischen Untersuchungsmethoden verbessert. Zur Behandlung von Fehlsichtigkeit konnte 1994 der erste Excimer-Laser angekauft werden. Im Oktober 1999 wurde mit der photodynamischen Therapie zur Behandlung von Makuladegenerationen begonnen. Bei hohen Kurzsichtigkeiten werden seit 1998 in ausgewählten Fällen vor die bestehende natürliche Linse Kunstlinisen implantiert. Zur Behandlung schwerer Hornhauterkrankungen wurde im Jahr 2000 die Amnionmembran-Transplantation eingeführt. Während seiner Zeit als Vorstand erfuhr auch der wissenschaftliche Nachwuchs an der Innsbrucker Augenklinik großer Förderung. Zahlreiche Mitarbeiter sowie eine Mitarbeiterin haben sich in dieser Zeit habilitiert.

Die Verabschiedung findet heute, Freitag, um 14.00 Uhr auf dem Städtischen Westfriedhof in Innsbruck statt.