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"Unser Ziel ist die selbstbewusste Patientin."

Landeshauptmann-Stellvertreterin Elisabeth Zanon und Vizerektorin Prof.in Margarethe Hochleitner präsentierten gestern im Landhaus den Frauengesundheitsbericht Tirol 2005. Der Bericht wurde vom Frauengesundheitsbüro des Landes Tirol unter wissenschaftlicher Federführung von Prof.in Hochleitner erarbeitet und bietet einen Überblick über die Lebenssituation der Tirolerinnen.

Gesundheitslandesrätin Elisabeth Zanon zeigte sich erfreut über das Ergebnis des ersten Tiroler Frauengesundheitsberichts: „Tirols Frauen wird gesundheitsbewusstes Verhalten attestiert, und sie sind in einer herausragenden Weise bereit, Gesundheitsangebote auch anzunehmen.“ Allerdings müsse noch mehr Bewusstsein für geschlechtsspezifische Situationen in der Gesundheit geschaffen werden. Dies zeige auch die Datenlage, die dem Bericht zugrunde liegt. „Nach wir vor stehen zu wesentlichen Themen mit großer Auswirkung auf die Frauengesundheit, wie Gewalt, Missbrauch oder Suchtverhalten entweder nur rudimentäre Zahlen mit hohen Dunkelziffern oder lediglich Umfragedaten zur Verfügung, so Prof.in Margarethe Hochleitner. „Wir wollen deshalb einerseits Anstrengungen unternehmen, die Datenlage auch bundesweit zu verbessern“, betonte Elisabeth Zanon. Andererseits soll auch die Information über Vorsorge und das selbstverantwortliche Umgehen mit der eigenen Gesundheit weiter verstärkt werden. „Unser Ziel ist die selbstbewusste Patientin,“ betonte Prof.in Hochleitner. „Das Projekt Frauengesundheit unter der Koordination des Frauengesundheitsbüros zeigt für Tirols Frauen hervorragende Ergebnisse und muss weitergeführt werden.“

Todesursache Nr. 1 sind die Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Der Frauengesundheitsbericht kommt zu dem Ergebnis, dass die Tirolerin mit 82,85 Jahren die höchste Lebenserwartung in Österreich aufweist. Im Durchschnitt werden Frauen in Österreich 81,57 Jahre alt. Frauen leben durchschnittlich 5,17 Jahre länger als Männer. Nach wie vor die häufigste Todesursache von Frauen in Tirol sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Jahr 2003 starben 1.300 Frauen, das sind 49 Prozent, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die zweithäufigste Todesursache bei Frauen in Tirol bilden bösartige Tumore bzw. Krebserkrankungen mit 24 Prozent. Diese stellen für Frauen unter 65 Jahren die häufigste Todesursache dar. An dritter Stelle stehen mit 13 Prozent Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus. Die Brustkrebsrate liegt in Tirol unter dem EU-Durchschnitt. Durch die hohe Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchungen kam es in den letzten Jahren zu einer signifikanten Zunahme an neu diagnostizierten Mammakarzinomen in einem frühen, therapierbaren Stadium. Die Tirolerinnen nehmen seit 1996 im Vergleich zu Gesamtösterreich am häufigsten Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch. Pro Jahr erkranken rund 400 Tirolerinnen an einem Mammakarzinom, 110 Frauen versterben daran.

Wermutstropfen Rauchen

Tirols Frauen liegen bei Übergewicht und Bluthochdruck unter dem Bundesdurchschnitt. Auch in den Bereichen Gesunde Ernährung und Sportliche Aktivitäten schneiden die Tirolerinnen überdurchschnittlich gut ab. Ein wichtiger Wermutstropfen bleibt das Rauchen: In Österreich stieg der Anteil der täglich rauchenden Mädchen im Alter von 15 Jahren zwischen 1990 und 2001 von 12 auf 25 Prozent und liegt damit bereits deutlich über jenem von gleichaltrigen Burschen.