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Modernstes Herzkatheterlabor Österreichs

Die Klinische Abteilung für Kardiologie unter der Leitung von Prof. Otmar Pachinger verfügt seit kurzem über die modernste Kardangiographieanlage in Österreich. Das Herzkatheterlabor steht auch den Kinderkardiologen um Prof. Jörg Ingolf Stein zur Verfügung. Die neue Anlage bringt vielfache Vorteile für Ärzte und Patienten. So wird der Behandlungskomfort insgesamt deutlich erhöht. Besonders Kinder profitieren von der deutlich gesenkten Strahlendosis.

„Wir verfügen über eine hochkarätige Kardiologie in Innsbruck“, so Tilak-Vorstand Dr. Herbert Weissenböck. „Von hier sind schon viele Innovationen ausgegangen. So hat Prof. Ignaz Hammerer hier in den Jahren 1969/1970 die ersten Herzkatheteruntersuchungen an Kindern mit angeborenem Herzfehler in Österreich durchgeführt.“ Seit damals wurden rund 4.000 diagnostische und zahlreiche therapeutische Maßnahmen bei Patientinnen und Patienten vorgenommen, wodurch vielen Betroffenen Operationen erspart werden konnten. In den letzten Jahren hat eine Revolution auf diesem Gebiet stattgefunden, indem durch die Digitalisierung der Bildgebung die diagnostischen und therapeutischen Prozeduren nicht nur im Auflösungsvermögen ernorm verbessert wurden, sondern auch für den Patienten und den Untersucher die Strahlenbelastung deutlich reduziert werden konnte. „Die Universität ist der Motor der medizinischen Entwicklung. Deshalb müssen wir jeweils mit den modernsten Technologien arbeiten“, sagte Rektor Prof. Clemens Sorg anlässlich der Eröffnung der neuen Einrichtung am Freitag.

Diagnose und Therapie

Das Einführen von Kathetern über verschiedene Zugangswege unter röntgenologischer Kontrolle erlaubt die Untersuchung aller Herzabschnitte, der Herzkranzgefäße, der Klappenapparate sowie der Funktion der rechten und linken Herzkammer. Patienten mit Herzrhythmusstörungen können durch diese neue Technologie besser, zuverlässiger und mit geringerer Strahlenbelastung behandelt werden. Für die Kinderkardiologie werden Eingriffe bei angeborenem Herzfehler noch sicherer und zuverlässiger. „Diese Untersuchungstechnik ist heute so genannter ‚Goldstandard’ in der Diagnostik der koronaren Herzerkrankungen und vieler anderer struktureller Herzerkrankungen, wobei die Möglichkeit der therapeutischen Interventionen am Koronargefäßsystem und an den Herzklappen diese Untersuchungstechnik enorm stimuliert haben“, verweist Prof. Pachinger auf die Vorzüge der neuen Anlage. Bereits in 80 Prozent der Untersuchung folgen auf die diagnostischen Maßnahmen noch in der gleichen Sitzung therapeutische Maßnahmen.

Viele Vorteile

Die letzte technologische Revolution war die Einführung der so genannten Flachbilddetektoren. Dadurch kann die Strahlendosis und das Kontrastmittelvolumen reduziert werden, die Bildgebung und das Auflösungsvermögen wird verbessert und der Patientenkomfort erhöht. Ein ohne Röntgenstrahlen steuerbarer Katheter ermöglicht es, den Ablauf der Herzrhythmusstörungen in einer 3D-Darstellung zu erfassen. Dadurch lassen sich bei der Katheterbehandlung Zeit und Röntgenstrahlung einsparen und gleichzeitig die Sicherheit der Behandlung verbessern. Mit dieser Technik, elektromagnetisches Mapping genannt, kann der Katheter gezielt an die Punkte gebracht werden, die für die Beseitigung der Herz-Rhythmusstörung elektrisch leitunfähig gemacht werden müssen. Diese neuartige Computerdarstellung des Herzens ermöglicht es, die Position des Katheters im Herzen aus jedem Blickwinkel zu betrachten und genau an die Stellen zu bewegen, an denen die elektrische Leitung beeinflusst werden soll. Diese diagnostischen Einrichtungen sind auch unabdingbare Voraussetzung für andere Eingriffe, wie Herztransplantation und Implantation von künstlichen Unterstützungssystemen.

Im internationalen Spitzenfeld

Im Jahr 2005 wurden an der Klinischen Abteilung für Kardiologie 4.587 Patienten mittels Herzkatheter untersucht, wobei 1.462 Personen mit anschließenden Interventionen behandelt wurden. Zusätzlich erfolgten 180 elektrophysiologische Untersuchungen, Implantationen zahlreicher Herzschrittmacher und Defibrilatorsystemen. Bei 134 Kindern oder Säuglingen wurden Untersuchungen und interventionelle Eingriffe bei angeborenen Herzfehlern vorgenommen. So führte im Vorjahr Prof. Stein erstmals in Österreich erfolgreich eine Stent-Implantation bei einem Neugeborenen durch. Diese Herzkatheteruntersuchungen sind auch die Voraussetzungen für anschließende herzchirurgische Operationen, wobei 2005 insgesamt 1.000 Patienten an der Herzchirurgie in Innsbruck operiert wurden. Damit liegt das kardiologische Kompetenznetz an der Universitätsklinik Innsbruck im österreichischen und europäischen Spitzenfeld. „Die Ergebnisse aus dem Jahr 2005 belegen den ausgezeichneten internationalen Standard der Innsbrucker Kardiologie, der Pädiatrischen Kardiologie und der Herzchirurgie. Sie sind auch ein Beweis für die zukunftsorientierte Entwicklung an der Universitätsklinik Innsbruck, mit dem Ziel der Errichtung eines Herzzentrums durch die Tilak und die Medizinische Universität“, betont TILAK-Vorstandsdirektor Dr. Herbert Weissenböck.