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Neues Anmeldesystem für das Medizinstudium

Ab dem Frühjahr 2006 startet die Zulassung zum Medizinstudium an den Medizinischen Universitäten Innsbruck und Wien durch die Anmeldung zu einem Studieneignungstest nach Schweizer Vorbild (EMS), der an beiden Universitäten erstmals am 7. Juli 2006 zeitgleich durchgeführt wird. Die Studienplätze sind an beiden Universitäten aus Kapazitätsgründen begrenzt und werden entsprechend der Test-Leistungsreihung vergeben.

Aufgrund des Urteils des Europäischen Gerichtshofs vom 7. Juli 2005, in dem die bisherige Regelung über den Zugang zu österreichischen Universitäten als europarechtswidrig qualifiziert wurde, kam es heuer zu einem besonders starken Andrang von Studierenden aus Deutschland. So stieg der Anteil an Studienanfänger aus Deutschland in Innsbruck von 6% im Jahr 2004 auf 45% in diesem Jahr. Für das kommende Studienjahr werden daher die Medizinischen Universitäten in Wien und Innsbruck gemeinsam und auf der Basis der vom Nationalrat erlassenen Novelle zum Universitätsgesetz 2002 eine kapazitätsorientierte Studienplatzvergabe in Verbindung mit dem in der Schweiz und in Teilen Deutschlands seit Jahren erprobten Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) für alle Studienbewerberinnen und -bewerber durchführen. Für die Studien Humanmedizin und Zahnmedizin sind im nächsten Studienjahr in Innsbruck 310 bzw. 30 Plätze verfügbar, in Wien 640 und 80. Insgesamt stehen damit in Wien und Innsbruck 950 Studienplätze für Humanmedizin und 110 Plätze für Zahnmedizin zur Verfügung. Die Studienplatzzahlen errechnen sich an beiden Universitäten über die ab dem zweiten Studienabschnitt infrastrukturell tatsächlich vorhandenen Platzkontingente für den stark praxisorientierten Studienbetrieb. Eine politische Lösung für eine trotzdem notwendige Kontingentierung der Studienplatzzahlen für ausländische Studierende steht derzeit noch aus.

EMS-Test prüft die Eignung zum Medizinstudium

Die Vergabe der Studienplätze erfolgt für das Studienjahr 2006/07 mittels eines erprobten und wissenschaftlich abgesicherten Eignungstests, der in Deutschland entwickelt, in der Schweiz weiterentwickelt wurde und dort bereits seit 1998 erfolgreich angewendet wird. Der Schweizer Eignungstest (Eignungstest Medizin Studium, EMS) liefert ein Ergebnis, das nachweislich hoch mit der tatsächlichen Studieneignung korreliert und zudem schichtenneutral ist, da der Test Fähigkeiten und nicht Fleißeffekte misst. Ein Training in so genannten „Paukerkursen“ ist wenig sinnvoll, die Chancengleichheit für die Geprüften ist unabhängig vom familiären ökonomischen Hintergrund gleichermaßen gegeben. Der EMS-Test prüft an einem Tag in einem schriftlichen, rund sechs Stunden dauernden Testverfahren folgende Fähigkeiten der Studienwerber: Differenzierte visuelle Wahrnehmung, Verständnis für medizinisch-naturwissenschaftliche Problemstellungen, Räumliches Vorstellungsvermögen, Quantitatives Problemlösen für medizinisch-naturwissenschaftliche Problemstellungen, Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit, Verständnis und Interpretation medizinisch-wissenschaftlicher Texte, Behalten von figuralem bzw. verbalen Material, Interpretationen von Diagrammen und Tabellen.

Neues Anmeldeverfahren

Die Durchführung des Eignungstests erfordert auch ein völlig neues Anmeldeverfahren bereits ab dem kommenden Studienjahr. Es wird in folgender Reihenfolge stattfinden: Die Anmeldung erfolgt online im Frühjahr 2006. Die Web-Adresse, über die die Anmeldung erfolgt, sowie der genaue Anmeldezeitraum im Februar 2006 werden Mitte Jänner im Internet veröffentlicht. Alle über das Internet angemeldeten Studienwerberinnen und -werber erhalten dann voraussichtlich im März eine Einladung zu einer persönlichen Anmeldung. Anlässlich dieser persönlichen Anmeldung wird auch eine umfassende Informationsbroschüre zum Test und Testablauf ausgehändigt, die auch Hinweise zur optimalen Testvorbereitung enthält.

Zeitgleicher Test im Juli

Der Test findet am 7. Juli 2006 für die Medizinischen Universitäten Wien und Innsbruck zeitgleich statt. Die Feststellung der Testergebnisse führt zu einer gemeinsamen Rangordnung der Studienwerber für die jeweiligen Studienrichtungen. Das Ergebnis wird voraussichtlich Ende Juli veröffentlicht. Die Zulassung erfolgt dann bis Mitte September in den Studienabteilungen der beiden Medizinischen Universitäten in Wien und Innsbruck. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die für eine Zulassung erforderlichen sonstigen Voraussetzungen und Dokumente überprüft. Sollten Studienwerberinnen und -werber nach der gemeinsamen Rangordnung des Eignungstests grundsätzlich einen Studienplatz haben, jedoch am gewählten Studienort (Wien oder Innsbruck) keine Plätze mehr verfügbar sein, sondern nur mehr am alternativen Studienort, so können sie für den alternativen Studienort optieren. Weitere Informationen finden StudienwerberInnen ab Jänner 2006 unter der Internetadresse www.eignungstest-medizin.at.