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Nachwuchsforscherin erhält Krebshilfe-Preis

Der Karl Fellinger-Preis der Österreichischen Krebshilfe wird am Dienstag an Dr. Nicole Concin von der Innsbrucker Universitätsklinik für Frauenheilkunde verliehen. Ebenfalls ausgezeichnet wird die Wiener Dermatologin Dr. Margit Anna Huber. Die preisgekrönte Forschungsarbeit der Innsbrucker Assistenzärztin entstand an der Stony Brook University in New York und wurde in der Zeitschrift Cancer Research veröffentlicht.

Im Rahmen der 95-Jahre-Jubiläumsveranstaltung der Österreichischen Krebshilfe wird heute in Wien der Univ.-Prof. DDr. Karl Fellinger-Preis verliehen, der seit 1997 jedes Jahr für besondere Leistungen in der Krebsforschung vergeben wird. Die Innsbrucker Ärztin Dr. Nicole Concin wurde für ihre Arbeit „Transdominant DeltaTAp73 Isoforms are frequently up-regulated in Ovarian Cancer. Evidence for their role als epigenetic p53 Inhibitors in vivo” ausgezeichnet. Im Rahmen dieser Arbeit untersuchte Concin das dem p53 verwandte Gen p73 in Ovarialkarzinomgewebeproben. Wie p53 sorgt auch p73 für den Zelltod irreparabel geschädigter Zellen, die ansonsten maligne entarten könnten. Bekannt ist, dass in über der Hälfte der Fälle von Eierstockkrebs das p53 Gen durch Mutation inaktiviert ist und somit der Mechanismus des Zellschutzes nicht mehr funktioniert. Es gibt auch Hinweise dafür, dass p53 Mutationen zur Resistenz gegenüber der Chemotherapie bei Patientinnen mit Eierstockkrebs führt. Das erst seit 1997 bekannte p73-Gen kommt in verschiedenen Formen vor: einer Volllängenform, die funktionell aktiv ist, sowie in verkürzten Formen. Die Volllängenform agiert ähnlich wie p53, nämlich nach Schädigung zelltodfördernd, während die verkürzten Formen gegenteilige Wirkung zeigen. Sie hemmen die schützende Volllängenform ebenso wie p53. Nicole Concin analysierte ein Jahr lang in einem Labor an der Stony Brook University in New York Gewebeproben der Innsbrucker Klinik für Frauenheilkunde. Dies geschah in Kooperation mit Prof. Robert Zeillinger, der die Proben in Wien auf ihren p53-Status untersuchte. Concin wies in ihrer Arbeit erstmals ein im Vergleich zum Normalgewebe deutlich erhöhtes Vorhandensein der dominant negativen Formen von p73 in Ovarialkarzinomgewebe nach.

Forschungsaufenthalt in New York

Nicole Concin hat in Wien Medizin studiert und 1998 promoviert. Sie arbeitete zunächst an der Wiener Universitätsklinik für Frauenheilkunde und wechselte dann an das Landeskrankenhaus Bregenz. Seit Ende 2000 ist sie Assistenzärztin an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde der Medizinischen Universität Innsbruck. Nach einem ersten Forschungsaufenthalt in Australien ging Concin 2002 mit einem Erwin Schrödinger-Stipendium des FWF für ein Jahr an die Stony Brook University in New York, wo die nun ausgezeichnete Arbeit entstand. Heuer im Mai hat sie die Facharztprüfung für Frauenheilkunde bestanden und schließt ihr Facharztausbildung im Jänner 2006 ab.

Förderung des Nachwuchses

Ebenfalls mit dem Karl Fellinger-Preis ausgezeichnet wurde Dr. Margit Anna Huber von der Universitätsklinik für Dermatologie in Wien. In der honorierten Arbeit zeigt sie erstmals, dass der Transkriptions-Faktor NF- k B essenziell für die Induktion und Aufrechterhaltung der EMT ist und daher ein molekulares Target für neue anti-metastatische Krebstherapien darstellt. Der seit dem Jahr 1997 jährlich für besondere Leistungen in der Krebsforschung vergebene Preis wurde von Univ.-Prof. DDr. Karl Fellinger gestiftet und soll vor allem jungen Forscherinnen und Forschern fördern.